FRANKFURT (dpa-AFX) - Der fortgesetzte Kurseinbruch an den Börsen Asien dürfte den Dax (DAX) am Montag deutlich unter die Marke von 10 000 Punkten drücken. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Stunde vor der Eröffnung ein Minus von 3,03 Prozent auf 9817,66 Punkte. Die Gewinne des bisherigen Jahresverlauf würden damit fast komplett zusammenschmelzen. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutete sich am Montag ein Minus von dreieinhalb Prozent an.
Grund der jüngsten Kursturbulenzen sind Sorgen um eine harte Landung der chinesischen Wirtschaft. Auch ein Medienbericht über die Vorbereitung konjunktureller Stützungsmaßnahmen durch die chinesische Zentralbank konnte die jüngste Talfahrt nicht stoppen. Der Hang-Seng-Index in Hongkong, wo auch ausländische Investoren uneingeschränkt handeln können, fiel zuletzt um viereinhalb Prozent. Der CSI 300 mit den 300 größten Unternehmen vom Festland rutschte um fast acht Prozent ab.
Zudem lastet der im Vergleich zum US-Dollar weiter starke Euro auf dem deutschen Aktienmarkt. Dies macht Waren der deutschen Exportwirtschaft außerhalb der Eurozone teurer, was den Absatz belasten kann.
Zwar gingen die Kursturbulenzen an den Börsen Europas weiter, doch erscheine das Ausmaß des Ausverkaufs angesichts des globalen Konjunkturumfeldes übertrieben, sagte Marktanalyst Angus Nicholson vom Wertpapierhändler IG. Ein Grund könnten die im August üblicherweise geringen Handelsvolumina sein, die derartige Kursbewegungen verstärkten.
In diesem Umfeld werden die Anleger diese Woche Wirtschaftsdaten besonders genau im Auge behalten. Am Montag gibt es aber zunächst wenig Orientierung von dieser Seite. Im Wochenverlauf richten die Blicke dann auf von der EU erhobene Zahlen zur Wirtschaftsstimmung. In Deutschland steht das Geschäftsklima des Ifo-Instituts auf der Agenda. In den USA steht die neue Schätzung zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal im Mittelpunkt des Interesses.
Mit Blick auf die Unternehmensseite war die Nachrichtenlage am Morgen eher dünn. Alle 30 Dax-Werte werden mit deutlichen Verlusten erwartet.