Frankfurt (Reuters) - Bei den britischen Banken würde sich im Falle einer Rezession im Heimatmarkt ein Kapitalloch von 68 Milliarden Pfund (etwa 81 Milliarden Euro) auftun.
Zu diesem Ergebnis kommt die Ratingagentur Moody's in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie. Sie rechnete für die Geldhäuser im Königreich einen eigenen Stresstest durch. Das hypothetische Szenario: Nach dem Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union stürzt das Land in eine tiefe Wirtschaftskrise. Das würde auch die Bankbilanzen schwer belasten, schrieben die Analysten. Der Anteil der faulen Kredite würde bis 2018 auf 4,9 Prozent steigen, von zwei Prozent im Jahr 2015. Die Kernkapitalquote - unter voller Anwendung der künftig strengeren Vorgaben der Regulierer - würde im Schnitt sinken auf 10,9 Prozent von 16,2 Prozent.
Dennoch stünden die Banken damit im internationalen Vergleich gar nicht so schlecht da, erklärte Moody's. Die Deutsche Bank (DE:DBKGn) kam per Ende Juni auf eine Kernkapitalquote von 10,8 Prozent.
An diesem Freitag werden die Ergebnisse des europaweiten Banken-Stresstests der Bankenbehörde EBA veröffentlicht. Auch hier wurde getestet, ob die Kapitalpolster der Geldhäuser dick genug sind, um eine neue Finanz- und Wirtschaftskrise zu überstehen. Der Fokus liegt auf Italien, wo bereits offen über Rekapitalisierungsmaßnahmen gesprochen wird.