(Neu: Reaktion des Betriebsrats)
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Gewerkschaften wollen dem Energieriesen EON einen Kündigungsverzicht abringen: Verdi und die IG BCE werden in den anstehenden Tarifgesprächen zum Eon-Umbau den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen als eine Kernforderung vorlegen, kündigten Vertreter beider Gewerkschaften am Mittwoch an. Dagegen schließt der Eon-Vorstand betriebsbedingte Kündigungen als letztes Mittel weiterhin nicht aus. Die Positionen liegen kurz vor dem Auftakt der Gespräche am kommenden Dienstag nicht nur inhaltlich weit auseinander. Vertreter der Arbeitnehmer kritisieren die Informationspolitik des Vorstands.
'Die Unruhe ist deutlich gestiegen', sagte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrates, Hans Prüfer, der dpa. Der Vorstand plane nicht nur einen drastischen Stellenabbau, sondern auch die Verlagerung zahlreicher Stellen an andere Standorte. 'Man geht mit der Ressource Mensch in diesem Unternehmen sehr ruppig um.'Dem Betriebsrat lägen keine Unterlagen zu den Standorten vor. Die Streichungen seien nicht nachvollziehbar. 'Das ist eine sehr fragwürdige Informationspolitik'.
'Unser Hauptziel ist, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden', sagte ein Sprecher der IG BCE der Nachrichtenagentur dpa. Der Kündigungsschutz, der für einen Teil der Beschäftigten bis Ende 2012 gelte, solle auf alle Mitarbeiter in Deutschland ausgedehnt und über das Jahr 2012 verlängert werden, erläuterte er die Forderung. Angesichts des von Eon geplanten Stellenabbaus werde das ein 'großes Stück Arbeit' für die gemeinsame Tarifkommission mit Verdi sein. Verhandlungspartner sei dabei der Arbeitgeberverband.
Eon will weltweit 11.000 Arbeitsplätze im Rahmen eines bis 2015 reichenden Sparprogramms streichen. Davon entfallen nach Informationen von dpa etwa 6.500 Arbeitsplätze auf Deutschland. 'Wir hoffen, dass wir zu einvernehmlichen Lösungen kommen können. Als Ultima Ratio schließen wir aber betriebsbedingte Kündigungen nicht aus', sagte Eon-Vorstandsmitglied Bernhard Reutersberg den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe (Mittwoch).
'Die Verhandlungen sind stark vorbelastet', sagte Sven Bergelin, Leiter der Verdi-Bundesfachgruppe Energie und Bergbau der Finanz- Nachrichtenagentur dpa-AFX. Grund sei die monatelange Hängepartie für die Beschäftigten seit der Ankündigung des Stellenabbaus im Sommer. Auch mit dem Zwischenstand vom Dienstag habe die Konzernführung nicht gesagt, wie sie den Jobabbau umsetzen wolle und welche Alternativen sie biete. 'Die Erwartungshaltung der Beschäftigten an uns ist jetzt sehr hoch, das alle zu regeln.' Bergelin hofft, das im ersten Quartal 2012 Ergebnisse in den Sozialtarifgesprächen erzielt werden können.
Neben dem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen fordert Verdi regionale Beschäftigungskonzepte. Darin sollten die Aufgaben für die einzelnen Standorten festgeschrieben werden. Darüber hinaus seien Qualifizierungen nötig, um Mitarbeiter auf neue Aufgaben vorzubereiten. Als vierten Schwerpunkt will die Gewerkschaft einen Sozialplan mit Abfindungen, Vorruhestandsregelungen, Altersteilzeit sowie Versetzungsbedingungen durchsetzen. 'Das nehmen wir auf, weil der Vorstand sich bisher weigert, diese Punkte mit dem Betriebsrat zu verhandeln.'
Die von EON bisher angebotenen Prämien für Vertragsauflösungen für Mitarbeiter der Düsseldorfer Zentrale werden nach Einschätzung von Bergelin auf wenig Begeisterung stoßen. Die Prämien, die auch für München zu erwarten seien, sind nach seinen Angaben nur halb so hoch wie beim vorangegangenen Sparprogramm des Konzerns. 'Wir glauben nicht, dass der Andrang dafür groß ist', sagte der Gewerkschafter./nmu/vd/DP/stb
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Gewerkschaften wollen dem Energieriesen EON
'Die Unruhe ist deutlich gestiegen', sagte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrates, Hans Prüfer, der dpa. Der Vorstand plane nicht nur einen drastischen Stellenabbau, sondern auch die Verlagerung zahlreicher Stellen an andere Standorte. 'Man geht mit der Ressource Mensch in diesem Unternehmen sehr ruppig um.'Dem Betriebsrat lägen keine Unterlagen zu den Standorten vor. Die Streichungen seien nicht nachvollziehbar. 'Das ist eine sehr fragwürdige Informationspolitik'.
'Unser Hauptziel ist, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden', sagte ein Sprecher der IG BCE der Nachrichtenagentur dpa. Der Kündigungsschutz, der für einen Teil der Beschäftigten bis Ende 2012 gelte, solle auf alle Mitarbeiter in Deutschland ausgedehnt und über das Jahr 2012 verlängert werden, erläuterte er die Forderung. Angesichts des von Eon geplanten Stellenabbaus werde das ein 'großes Stück Arbeit' für die gemeinsame Tarifkommission mit Verdi sein. Verhandlungspartner sei dabei der Arbeitgeberverband.
Eon will weltweit 11.000 Arbeitsplätze im Rahmen eines bis 2015 reichenden Sparprogramms streichen. Davon entfallen nach Informationen von dpa etwa 6.500 Arbeitsplätze auf Deutschland. 'Wir hoffen, dass wir zu einvernehmlichen Lösungen kommen können. Als Ultima Ratio schließen wir aber betriebsbedingte Kündigungen nicht aus', sagte Eon-Vorstandsmitglied Bernhard Reutersberg den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe (Mittwoch).
'Die Verhandlungen sind stark vorbelastet', sagte Sven Bergelin, Leiter der Verdi-Bundesfachgruppe Energie und Bergbau der Finanz- Nachrichtenagentur dpa-AFX. Grund sei die monatelange Hängepartie für die Beschäftigten seit der Ankündigung des Stellenabbaus im Sommer. Auch mit dem Zwischenstand vom Dienstag habe die Konzernführung nicht gesagt, wie sie den Jobabbau umsetzen wolle und welche Alternativen sie biete. 'Die Erwartungshaltung der Beschäftigten an uns ist jetzt sehr hoch, das alle zu regeln.' Bergelin hofft, das im ersten Quartal 2012 Ergebnisse in den Sozialtarifgesprächen erzielt werden können.
Neben dem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen fordert Verdi regionale Beschäftigungskonzepte. Darin sollten die Aufgaben für die einzelnen Standorten festgeschrieben werden. Darüber hinaus seien Qualifizierungen nötig, um Mitarbeiter auf neue Aufgaben vorzubereiten. Als vierten Schwerpunkt will die Gewerkschaft einen Sozialplan mit Abfindungen, Vorruhestandsregelungen, Altersteilzeit sowie Versetzungsbedingungen durchsetzen. 'Das nehmen wir auf, weil der Vorstand sich bisher weigert, diese Punkte mit dem Betriebsrat zu verhandeln.'
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