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ZEW schlägt Zinsausgleich statt Eurobonds vor

Veröffentlicht am 02.07.2012, 13:19
Aktualisiert 02.07.2012, 13:20
MANNHEIM (dpa-AFX) - Mit einem neuen Kompromissvorschlag zur Eindämmung der Euro-Schuldenkrise wartet das Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstitut ZEW auf: Anstelle von Eurobonds, die die deutsche Regierung ablehnt, sollen demnach Zinsausgleichszahlungen für eine dauerhafte Entspannung an den Anleihemärkten sorgen. Der Vorteil sei, dass dieses Konzept ohne gemeinschaftliche Haftung funktioniere und für Deutschland auch billiger als Eurobonds wäre, sagte ZEW-Forschungsbereichsleiter Friedrich Heinemann am Montag in Mannheim.

Die Grundidee des Vorschlags ist, dass Länder wie Deutschland oder die Niederlande einen Teil ihrer durch die historischen Niedrigrenditen gesparten Zinskosten Ländern mit hohen Renditen bei Staatsanleihen zur Verfügung stellen. Konkret würde dafür bei einer Neuemission ein Zinsangleichungsfonds ('FIRE') eingesetzt. Die Unterstützung soll auf ein Jahr begrenzt und an Bedingungen wie Reformen in den hilfsbedürftigen Ländern geknüpft werden.

Während sich die Renditen für Staatsanleihen der Euroländer im vergangenen Jahrzehnt angeglichen hatten, entwickelten sie sich im Zuge der Eurokrise wieder drastisch auseinander: Deutschland zahlt den Anlegern nur noch Mini-Zinsen, während Spanien oder Italien bedingt durch das Misstrauen der Finanzmärkte hohe Renditen bieten müssen. Mit gemeinschaftlichen Staatsanleihen - also dem Modell Eurobonds - würde sich der Zinssatz Experten zufolge etwa in der Mitte einpendeln. Das ZEW würde nicht so weit gehen, strebt aber ebenfalls einen Entlastungseffekt für die Krisenländer an./mi/DP/jkr

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