LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat nach einem robusten dritten Quartal die Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt. 'Wir sind weiter auf Erfolgskurs und bekräftigen den Ausblick für 2012', sagte Konzernchef Marijn Dekkers am Dienstag laut Mitteilung. Der Aufwärtstrend im Gesundheits (HealthCare)- und Agrogeschäft (CropScience) habe sich fortgesetzt. Der Umsatz legte insgesamt um mehr als zehn Prozent zu. Auch das operative Ergebnis erhöhte sich. Der Gewinn sackte wegen hoher Sonderlasten aber um knapp 18 Prozent ab. Grund waren wie bereits im zweiten Quartal hohe Rückstellungen für Rechtsfälle im Zusammenhang mit der Verhütungspille Yasmin/Yaz und Umbaukosten. Bayer-Aktien legten im frühen Handel zu.
Der kurz vor dem Quartalsbericht bekannt gegebene Zukauf des US-Anbieters von Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln, Schiff Nutrition International, für umgerechnet rund 920 Millionen Euro bezeichnete Dekkers als einen wichtigen Baustein. 'Unser primäres Ziel ist es, auf Basis unserer Innovationskraft organisch zu wachsen. Ergänzt wird dies durch gezielte kleinere und mittlere Akquisitionen in den Life-Science-Bereichen, die uns strategisch voranbringen', erklärte er. Im Pharmageschäft setzt Bayer dabei unter anderem auf das neue Krebsmittel Nexavar und den Gerinnungshemmer Xarelto.
OPERATIV AUF KURS
Am geringsten war der Umsatzzuwachs im dritten Quartal im Kunststoffgeschäft (Materialscience). Bayer konnte insgesamt zwar mehr absetzen, höhere Rohstoff- und Energiekosten belasteten aber. Während die Mengen in Europa stagnierten, ergaben sich in den übrigen Regionen Zuwächse. Preisrückgänge in Asien/Pazifik seien durch Steigerungen in allen anderen Regionen nahezu ausgeglichen worden. Wachstumstreiber war erneut das Agrogeschäft. Hier setze sich die Wachstumsdynamik des ersten Halbjahres nahezu unverändert fort. Auch das Gesundheitsgeschäft sei vor allem in Nordamerika und den Wachstumsländern erfolgreich verlaufen. Insgesamt kletterte der Umsatz im dritten Quartal im Jahresvergleich um 11,5 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro.
Operativ blieb Bayer auf Kurs. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) sowie vor Sonderposten legte im Jahresvergleich um 2,2 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zu. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) schlugen erneut hohe Sonderlasten etwa für Rechtsfälle und Umbaumaßnahmen negativ zu Buche, so dass dieses um knapp ein Viertel auf 838 Millionen Euro sank. Die Sonderlasten lagen im dritten Quartal bei minus 356 (Vorjahr minus 75) Millionen Euro. Der Gewinn blieb mit 528 Millionen Euro entsprechend um 18 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bis auf dem Gewinn übertraf Bayer die Erwartungen von Analysten. Bayer-Aktien legten im frühen Handel um 0,80 Prozent zu. Auch der Gesamtmarkt entwickelte sich etwas fester. Laut Händlern lagen die Quartalszahlen im Rahmen der Erwartungen.
KRÄFTIGES WACHSTUM MIT NEUEM GERINNUNGSHEMMER
Für das Gesamtjahr rechnet Dekkers beim EBITDA vor Sonderposten weiterhin mit einem Anstieg im oberen einstelligen Prozentbereich. Nach dem ersten Halbjahr hatte der Konzern die Latte höher gelegt. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie gehen die Leverkusener unverändert von einer Steigerung um etwa zehn Prozent aus. Der Umsatz dürfte sich 2012 bereinigt um vier bis fünf Prozent auf 39 bis 40 Milliarden Euro erhöhen.
Im Gesundheitsgeschäft wuchs Bayer sowohl im klassischen Pharma- als auch im Consumer-Health-Geschäft. Insbesondere in Nordamerika und in den Wachstumsländern habe sich das Geschäft erfreulich entwickelt, sagte Dekkers. Unter den Top-Produkten kletterte der Umsatz mit dem Gerinnungshemmer Xarelto nach Einführung in weiteren Ländern besonders stark. Das Krebsmedikament Nexavar legte ebenfalls kräftig zu. Sinkende Umsätze verzeichneten dagegen die Verhütungspillen der Yaz-Familie. Grund sei vor allem die Konkurrenz durch Nachahmermittel in Westeuropa.
HOHE LASTEN DURCH RECHTSSTREITIGKEITEN
Rechtsstreitigkeiten machen dem Konzern weiter zu schaffen. Im dritten Quartal bildete Bayer für die Verhütungspille wegen Klagen in den USA erneut hohe Rückstellungen. Im Zusammenhang mit Yasmin/YAZ seien 205 Millionen Euro als Vorsorge für alle derzeit bekannten und von Bayer als vergleichswürdig angesehenen Fälle (venöse Blutgerinnsel) enthalten, hieß es. Kläger bringen die Pillen in Zusammenhang mit starken Gesundheitsschäden bis hin zum Tod. Mitte Oktober lag die Zahl der Klagen in den USA bei rund 12.400. Bis zum 15. Oktober habe Bayer ohne Anerkennung einer Haftung Vergleiche mit 3.490 Anspruchsstellerinnen in den USA für insgesamt etwa 750 Millionen US-Dollar vereinbart. Für die den Versicherungsschutz übersteigende Summe bildete Bayer im zweiten und dritten Quartal Rückstellungen von insgesamt etwa 700 Millionen Euro./jha/mne/fbr
Der kurz vor dem Quartalsbericht bekannt gegebene Zukauf des US-Anbieters von Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln, Schiff Nutrition International, für umgerechnet rund 920 Millionen Euro bezeichnete Dekkers als einen wichtigen Baustein. 'Unser primäres Ziel ist es, auf Basis unserer Innovationskraft organisch zu wachsen. Ergänzt wird dies durch gezielte kleinere und mittlere Akquisitionen in den Life-Science-Bereichen, die uns strategisch voranbringen', erklärte er. Im Pharmageschäft setzt Bayer dabei unter anderem auf das neue Krebsmittel Nexavar und den Gerinnungshemmer Xarelto.
OPERATIV AUF KURS
Am geringsten war der Umsatzzuwachs im dritten Quartal im Kunststoffgeschäft (Materialscience). Bayer konnte insgesamt zwar mehr absetzen, höhere Rohstoff- und Energiekosten belasteten aber. Während die Mengen in Europa stagnierten, ergaben sich in den übrigen Regionen Zuwächse. Preisrückgänge in Asien/Pazifik seien durch Steigerungen in allen anderen Regionen nahezu ausgeglichen worden. Wachstumstreiber war erneut das Agrogeschäft. Hier setze sich die Wachstumsdynamik des ersten Halbjahres nahezu unverändert fort. Auch das Gesundheitsgeschäft sei vor allem in Nordamerika und den Wachstumsländern erfolgreich verlaufen. Insgesamt kletterte der Umsatz im dritten Quartal im Jahresvergleich um 11,5 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro.
Operativ blieb Bayer auf Kurs. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) sowie vor Sonderposten legte im Jahresvergleich um 2,2 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zu. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) schlugen erneut hohe Sonderlasten etwa für Rechtsfälle und Umbaumaßnahmen negativ zu Buche, so dass dieses um knapp ein Viertel auf 838 Millionen Euro sank. Die Sonderlasten lagen im dritten Quartal bei minus 356 (Vorjahr minus 75) Millionen Euro. Der Gewinn blieb mit 528 Millionen Euro entsprechend um 18 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bis auf dem Gewinn übertraf Bayer die Erwartungen von Analysten. Bayer-Aktien legten im frühen Handel um 0,80 Prozent zu. Auch der Gesamtmarkt entwickelte sich etwas fester. Laut Händlern lagen die Quartalszahlen im Rahmen der Erwartungen.
KRÄFTIGES WACHSTUM MIT NEUEM GERINNUNGSHEMMER
Für das Gesamtjahr rechnet Dekkers beim EBITDA vor Sonderposten weiterhin mit einem Anstieg im oberen einstelligen Prozentbereich. Nach dem ersten Halbjahr hatte der Konzern die Latte höher gelegt. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie gehen die Leverkusener unverändert von einer Steigerung um etwa zehn Prozent aus. Der Umsatz dürfte sich 2012 bereinigt um vier bis fünf Prozent auf 39 bis 40 Milliarden Euro erhöhen.
Im Gesundheitsgeschäft wuchs Bayer sowohl im klassischen Pharma- als auch im Consumer-Health-Geschäft. Insbesondere in Nordamerika und in den Wachstumsländern habe sich das Geschäft erfreulich entwickelt, sagte Dekkers. Unter den Top-Produkten kletterte der Umsatz mit dem Gerinnungshemmer Xarelto nach Einführung in weiteren Ländern besonders stark. Das Krebsmedikament Nexavar legte ebenfalls kräftig zu. Sinkende Umsätze verzeichneten dagegen die Verhütungspillen der Yaz-Familie. Grund sei vor allem die Konkurrenz durch Nachahmermittel in Westeuropa.
HOHE LASTEN DURCH RECHTSSTREITIGKEITEN
Rechtsstreitigkeiten machen dem Konzern weiter zu schaffen. Im dritten Quartal bildete Bayer für die Verhütungspille wegen Klagen in den USA erneut hohe Rückstellungen. Im Zusammenhang mit Yasmin/YAZ seien 205 Millionen Euro als Vorsorge für alle derzeit bekannten und von Bayer als vergleichswürdig angesehenen Fälle (venöse Blutgerinnsel) enthalten, hieß es. Kläger bringen die Pillen in Zusammenhang mit starken Gesundheitsschäden bis hin zum Tod. Mitte Oktober lag die Zahl der Klagen in den USA bei rund 12.400. Bis zum 15. Oktober habe Bayer ohne Anerkennung einer Haftung Vergleiche mit 3.490 Anspruchsstellerinnen in den USA für insgesamt etwa 750 Millionen US-Dollar vereinbart. Für die den Versicherungsschutz übersteigende Summe bildete Bayer im zweiten und dritten Quartal Rückstellungen von insgesamt etwa 700 Millionen Euro./jha/mne/fbr