Washington/Doha (Reuters) - Der US-Branchenprimus American Airlines wehrt sich gegen den unerwünschten Einstieg des Rivalen Qatar Airways.
American Airlines habe ein Abkommen über Gemeinschaftsflüge mit Qatar Airways gekündigt, teilte die US-Fluggesellschaft am Donnerstag mit. Auch ein vergleichbarer Vertrag über die sogenannten Codeshares mit der Fluggesellschaft Etihad aus Abu Dhabi sei auf Eis gelegt worden. Mit dem Schritt unterstreiche man seine ablehnende Haltung gegenüber den "illegalen Subventionen", die diese Airlines von ihren Heimatstaaten erhalten würden. Ein Vorwurf, den Qatar Airways und Etihad stets zurückwiesen. Bei Codeshares buchen Fluglinien die Passagiere auf Partner. Dadurch können die Airlines zusammen mehr Ziele anbieten und die Auslastung steigern.
Hintergrund des Streits ist die Ankündigung von Qatar Airways von Ende Juni, bis zu zehn Prozent der Aktien am Konkurrenten aus Denver kaufen zu wollen. Der Deal wäre 800 Millionen Dollar schwer. American-Airlines-Chef Doug Parker hatte die Avancen seinerzeit zurückgewiesen: "Wir sind nicht sonderlich begeistert über den Vorstoß."
Der geplante Einstieg der staatseigenen Qatar Airways kommt inmitten des Streits zwischen Katar und seinen Nachbarn. Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain haben das Land wegen des Vorwurfs der Terrorismus-Unterstützung isoliert. Sie stellten Verkehrsverbindungen nach Katar ein und schlossen den Luftraum für Flugzeuge des Landes. Bislang haben American Airlines sowie die Konkurrenten United Continental und Delta Air Lines versucht, Druck auf die US-Regierung auszuüben, Flüge von Qatar Airways, Emirates Airline und Etihad Airways in die USA zu begrenzen. Sie werfen den Airlines vom Golf vor, Milliarden an staatlichen Subventionen erhalten zu haben.