BERLIN (dpa-AFX) - Die Schere zwischen Reich und Arm schließt sich nach einer neuen Studie etwas. Durch die vielen neu entstandenen Arbeitsplätze klaffen die Einkommen in Deutschland demnach weniger weit auseinander als früher. 'Die Ungleichheit der Einkommen verringert sich wieder, der Höhepunkt ist überschritten', sagte Markus Grabka vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), der die Studie mit Kollegen verfasste, der Nachrichtenagentur dpa. Er bestätigte damit einen Bericht der Tageszeitung 'Die Welt' (Donnerstagausgabe).
Einkommenszuwächse gab es vor allem bei den unteren Einkommensklassen. Zwischen 2009 und 2010 steigerten laut dem DIW die unteren 40 Prozent der Bevölkerung ihr Einkommen real um zwei Prozent und damit überdurchschnittlich. Die mittleren und oberen Einkommen stagnierten dagegen - vor allem wegen geringerem Einkommen aus Vermögen. 2011 sei eine ähnliche Entwicklung zu erwarten.
Die Angleichung lässt sich an den realen Markteinkommen ablesen - der Summe aus Kapital- und Erwerbseinkommen, privater Transfers und privater Renten. In Westdeutschland stiegen die Markteinkommen von 2005 bis 2010 um knapp 1000 Euro oder vier Prozent. Im Osten, wo die Arbeitslosigkeit noch stärker zurückging, war der Einkommenszuwachs laut dem DIW mit knapp 2900 Euro oder 20 Prozent noch kräftiger.
Der 'Gini-Koeffizient', ein statistisches Maß für Ungleichheit, sank im Westen bei den Markteinkommen zwischen 2005 und 2010 um knapp neun Prozent. Im Westen waren es drei Prozent. Grund war die Trendwende auf dem Arbeitsmarkt: Zwischen 2005 und 2011 wurden 2,2 Millionen sozialversicherungspflichtige Stellen geschaffen.
Die nun konstatierte Gegenbewegung habe die vorangegangene Entwicklung allerdings nicht gleich wieder rückgängig gemacht, sagte Grabka. 'Wir kommen schließlich von einem historischen Höchstwert bei der Ungleichheit, der 2005 erreicht wurde.'
Das Statistische Bundesamt hatte kürzlich berichtet, in Deutschland sei jeder fünfte Einwohner von Armut betroffen oder bedroht. Die von der EU definierte Armutsgrenze liegt bei 60 Prozent des mittleren Einkommens. Die Statistik war vielfach kritisiert worden, weil diese Definition von Armut auch bei stark steigenden Einkommen immer einen großen Prozentsatz an Armen festlegt./rab/DP/jkr
Einkommenszuwächse gab es vor allem bei den unteren Einkommensklassen. Zwischen 2009 und 2010 steigerten laut dem DIW die unteren 40 Prozent der Bevölkerung ihr Einkommen real um zwei Prozent und damit überdurchschnittlich. Die mittleren und oberen Einkommen stagnierten dagegen - vor allem wegen geringerem Einkommen aus Vermögen. 2011 sei eine ähnliche Entwicklung zu erwarten.
Die Angleichung lässt sich an den realen Markteinkommen ablesen - der Summe aus Kapital- und Erwerbseinkommen, privater Transfers und privater Renten. In Westdeutschland stiegen die Markteinkommen von 2005 bis 2010 um knapp 1000 Euro oder vier Prozent. Im Osten, wo die Arbeitslosigkeit noch stärker zurückging, war der Einkommenszuwachs laut dem DIW mit knapp 2900 Euro oder 20 Prozent noch kräftiger.
Der 'Gini-Koeffizient', ein statistisches Maß für Ungleichheit, sank im Westen bei den Markteinkommen zwischen 2005 und 2010 um knapp neun Prozent. Im Westen waren es drei Prozent. Grund war die Trendwende auf dem Arbeitsmarkt: Zwischen 2005 und 2011 wurden 2,2 Millionen sozialversicherungspflichtige Stellen geschaffen.
Die nun konstatierte Gegenbewegung habe die vorangegangene Entwicklung allerdings nicht gleich wieder rückgängig gemacht, sagte Grabka. 'Wir kommen schließlich von einem historischen Höchstwert bei der Ungleichheit, der 2005 erreicht wurde.'
Das Statistische Bundesamt hatte kürzlich berichtet, in Deutschland sei jeder fünfte Einwohner von Armut betroffen oder bedroht. Die von der EU definierte Armutsgrenze liegt bei 60 Prozent des mittleren Einkommens. Die Statistik war vielfach kritisiert worden, weil diese Definition von Armut auch bei stark steigenden Einkommen immer einen großen Prozentsatz an Armen festlegt./rab/DP/jkr