(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Übernahmefantasien haben die Aktien der Deutschen Telekom am Freitag auf den höchsten Stand seit fast sechs Jahren getrieben. Sie schlossen 1,33 Prozent höher bei 12,60 Euro und gehörten damit zu den bevorzugten Werten im Dax , der um 1,06 Prozent anzog. Mehr hatten die T-Aktien zuletzt Anfang März 2008 gekostet. Die Titel stiegen in diesem Jahr bisher um rund 46 Prozent und liegen damit derzeit auf Platz vier unter den Dax-Aktien. Berichte über Finanzierungspläne des japanischen Mobilfunkers Softbank für den Kauf der Telekom-Tochter T-Mobile US hätten vor dem Wochenende für weiteren Auftrieb gesorgt, sagte ein Händler.
Die Papiere des Bonner Konzerns waren bereits im September im Zuge der freundlichen Stimmung an den Märkten und der Konsolidierungswelle in der Branche aus ihrem jahrelangen Dornröschenschlaf erwacht. Berichte über Interessenten für die eigene US-Tochter brachten dann Mitte Dezember nochmal frischen Schwung in den Kurs. Allein seit der Veröffentlichung dieser Meldungen beläuft sich das Kursplus der T-Aktie auf fast elf Prozent. Die Anteile von T-Mobile US sind seit dem Aufkeimen der Übernahmefantasien um rund 30 Prozent nach oben geschnellt.
SOFTBANK-INTERESSE NIMMT OFFENBAR KONKRETERE FORMEN AN
Einem Medienbericht zufolge könnte der japanische Mobilfunker und Internetkonzern Softbank den US-Anleihenmarkt anzapfen, um einen Kauf der Telekom-Tochter zu finanzieren. Eine mögliche Übernahme nimmt damit etwas konkretere Formen an, nachdem Mitte Dezember Spekulationen über ein Interesse der Softbank-Tochter Sprint Nextel aufgekommen waren. Der Wettbewerber von T-Mobile US wurde erst 2013 von Softbank aufgekauft und gerät auf dem hart umkämpften US-Markt im Vergleich zu den Branchenführern Verizon und AT&T zunehmend ins Hintertreffen, könnte aber nach einem Schulterschluss mit der Nummer vier zu den beiden Spitzenreitern aufschließen.
Sprint scheint aber anscheinend nicht der einzige Interessent zu sein. Medienberichten zufolge buhlt auch der Satelliten-Fernsehanbieter Dish um die Gunst von T-Mobile US.
VERKAUF WÜRDE AM MARKT GUT ANKOMMEN - FRISCHE MITTEL FÜR EUROPA
Analysten und Händler hatten in den vergangenen Tagen positiv auf den möglichen Verkauf reagiert, allerdings auch auf mögliche Einwände der Wettbewerbshüter verwiesen. Allerdings räumte ein Händler Sprint größere Chancen auf eine Genehmigung ein als zuvor AT&T. 2011 war eine geplante Veräußerung von T-Mobile US an den US-Konzern am Widerstand der US-Wettbewerbshüter gescheitert. Die Telekom brachte das Unternehmen dann an die Börse und hält derzeit noch etwa 70 Prozent an ihm.
Die Bonner zeigen sich mit Blick auf die jüngsten Spekulationen zugeknöpft. Kein Kommentar, sagte ein Sprecher zu den Gerüchten. In der Branche heißt es weiterhin, dass die Telekom nach einer günstigen Gelegenheit für einen Ausstieg aus dem US-Geschäft suche. Die so gewonnenen Mittel könnte der künftige Telekom-Chef Tim Höttges gut für den Netzausbau und die Expansion der Geschäfte in Europa einsetzen. Hier steht in den kommenden Jahren eine tiefgreifende Marktkonsolidierung an, bei der die Telekom ein Wort mitreden möchte./edh/mis/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Übernahmefantasien haben die Aktien der Deutschen Telekom
Die Papiere des Bonner Konzerns waren bereits im September im Zuge der freundlichen Stimmung an den Märkten und der Konsolidierungswelle in der Branche aus ihrem jahrelangen Dornröschenschlaf erwacht. Berichte über Interessenten für die eigene US-Tochter brachten dann Mitte Dezember nochmal frischen Schwung in den Kurs. Allein seit der Veröffentlichung dieser Meldungen beläuft sich das Kursplus der T-Aktie auf fast elf Prozent. Die Anteile von T-Mobile US sind seit dem Aufkeimen der Übernahmefantasien um rund 30 Prozent nach oben geschnellt.
SOFTBANK-INTERESSE NIMMT OFFENBAR KONKRETERE FORMEN AN
Einem Medienbericht zufolge könnte der japanische Mobilfunker und Internetkonzern Softbank den US-Anleihenmarkt anzapfen, um einen Kauf der Telekom-Tochter zu finanzieren. Eine mögliche Übernahme nimmt damit etwas konkretere Formen an, nachdem Mitte Dezember Spekulationen über ein Interesse der Softbank-Tochter Sprint Nextel
Sprint scheint aber anscheinend nicht der einzige Interessent zu sein. Medienberichten zufolge buhlt auch der Satelliten-Fernsehanbieter Dish um die Gunst von T-Mobile US.
VERKAUF WÜRDE AM MARKT GUT ANKOMMEN - FRISCHE MITTEL FÜR EUROPA
Analysten und Händler hatten in den vergangenen Tagen positiv auf den möglichen Verkauf reagiert, allerdings auch auf mögliche Einwände der Wettbewerbshüter verwiesen. Allerdings räumte ein Händler Sprint größere Chancen auf eine Genehmigung ein als zuvor AT&T. 2011 war eine geplante Veräußerung von T-Mobile US an den US-Konzern am Widerstand der US-Wettbewerbshüter gescheitert. Die Telekom brachte das Unternehmen dann an die Börse und hält derzeit noch etwa 70 Prozent an ihm.
Die Bonner zeigen sich mit Blick auf die jüngsten Spekulationen zugeknöpft. Kein Kommentar, sagte ein Sprecher zu den Gerüchten. In der Branche heißt es weiterhin, dass die Telekom nach einer günstigen Gelegenheit für einen Ausstieg aus dem US-Geschäft suche. Die so gewonnenen Mittel könnte der künftige Telekom-Chef Tim Höttges gut für den Netzausbau und die Expansion der Geschäfte in Europa einsetzen. Hier steht in den kommenden Jahren eine tiefgreifende Marktkonsolidierung an, bei der die Telekom ein Wort mitreden möchte./edh/mis/he