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WDH/HWWI-Chef Straubhaar: Griechenland-Austritt für Eurozone verkraftbar

Veröffentlicht am 23.05.2012, 14:59
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Wahrscheinlichkeit eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone ist nach Ansicht des Chefs des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts Thomas Straubhaar massiv gestiegen und derzeit 'sehr hoch'. 'Ich habe immer gesagt, es wäre katastrophal, wenn die Europäer Griechenland aus dem Euro kicken würden - das würde zu einem Dominoeffekt führen, der immense Kosten verursacht', sagte Straubhaar im Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online' (Erscheinungsdatum am 24. Mai). Es sei aber etwas anderes, wenn die Griechen den Austritt provozieren würden, wenn sie es auf eine Machtprobe mit den Geldgebern ankommen ließen. 'Dann wäre die Wahrscheinlichkeit eines Dominoeffekts sehr gering.'

Ein Austritt aus der Eurozone wäre der GAU für die Griechen, auch wenn sie das vielleicht nicht wahrhaben wollten, sagte Straubhaar weiter. Im schlimmsten Fall käme es zu einer Implosion, die wirtschaftliche Lage wäre für lange Jahre sehr schwierig. 'Die anderen Länder sähen, dass es keine Lösung ist, die Währungsunion zu verlassen', ergänzte der HWWI-Chef. 'Dieses Szenario hat für Portugal, Spanien und Italien einen Abschreckungseffekt und wird deren Reformbereitschaft erhöhen.'

Für die Eurozone hätte der Austritt Griechenlands hingegen keine großen finanziellen Auswirkungen mehr, weil das, was an Forderungen noch abgeschrieben werden müsste, von den Gläubigern zumindest antizipiert worden sei. Griechenland sei ein kleines Land, deshalb wären die Folgen des Austritts verkraftbar, so Straubhaar. 'Es wäre ein Ende mit Schrecken, hätte aber den Vorteil, dass die Planungssicherheit wieder zunähme.'

Einen Euro-Austritt Deutschlands hält Straubhaar hingegen für undenkbar. Das wäre eine 'Ohrfeige für alle anderen europäischen Länder'. 'Sie könnten das niemals akzeptieren, nachdem man in den 1990er-Jahren den Euro geschaffen hat, um die deutsche Wiedervereinigung zu ermöglichen und dieses große wiedervereinigte Deutschland nicht mehr so stark werden zu lassen, dass es im Alleingang wieder Europa dominiert.'/jkr/hbr

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