Frankfurt, 09. Aug (Reuters) - Die Banken in der Euro-Zone sind bei der Vergabe von unbesicherten Krediten untereinander wieder knausriger geworden. "Liquidität ist genug da, aber die Umverteilung funktioniert trotzdem nicht so wie sie sollte", fasste ein Händler zusammen. "Es sieht fast so aus, als bereite der Geldmarkt den Exit vom Exit vor." Erst im Sommer war am Geldmarkt wieder von einer allmählichen Rückkehr in die Normalität gesprochen worden. "Das ist jetzt alles wieder weg", fügte der Händler hinzu. Am Anstieg der Einlagefazilität lasse sich das sehr gut ablesen, fügte der Händler hinzu.
Beim Wochentender teilte die EZB 157 Milliarden Euro an die 153 bietenden Banken und Sparkassen zu. Das waren sieben Milliarden mehr als erwartet und lag auch über dem von der EZB ermittelten Bedarf der Banken von 149 Milliarden Euro. Wegen des Mindestreserveultimos zogen die Tagesgeldsätze auf 1,10 bis 1,30 Prozent an. Die Banken bauen darauf, dass die EZB ihnen das überschüssige Geld mit einem Schnelltender wieder abnehmen wird. Am Montag hatten die Sätze noch in einer Spanne von 0,75 bis 0,85 Prozent gelegen.
Nachfolgend die von der Europäischen Zentralbank (EZB) veröffentlichten Geldmarktdaten im Euro-System:
Angaben in 08.08.11 05.08.11
Milliarden Euro
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Spitzenrefinanzierungsfazilität 0,002 0,009
Einlagefazilität 145,217 134,825
Eonia
------------------------------------------------------------ Referenzsatz
0,860 0,846
Umsatz in Milliarden Euro 22,289 25,466
Euribor-Fixings
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3-Monats-Euribor
6-Monats-Euribor
1-Jahres-Euribor