London (Reuters) - Die Inflation in Großbritannien ist im August überraschend gestiegen.
Im August legten die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,7 Prozent zu, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte. Das ist der höchste Wert seit einem halben Jahr. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 2,4 Prozent vorausgesagt von 2,5 Prozent im Juli. "Die Verbraucher haben vergangenen Monat mehr für Theatershows, Kreuzfahrten und neue Herbstkleidung bezahlt", erklärte ONS-Statistiker Mike Hardie.
Auch wegen der vergleichsweise hohen Teuerungsrate hatte die britische Notenbank Anfang August ihren Leitzins auf 0,75 von 0,5 Prozent angehoben. Für den Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld ist dies das höchste Niveau seit fast einem Jahrzehnt. Höhere Zinsen können die Nachfrage nach Krediten und so den Preisauftrieb dämpfen.
Die Inflation liegt bereits seit Monaten über der Zielmarke der Währungshüter von zwei Prozent. Hauptgrund dafür ist die Abwertung der Landeswährung Pfund nach dem Brexit-Votum vom Sommer 2016. Dadurch verteuern sich die Importe, was an der Kaufkraft der Briten nagt.