* Euro auf tiefstem Stand seit einem Jahr
* Zweifel an griechischem Rettungspaket
* Spanische und portugiesische Schulden rücken in den Fokus
* Risikoaufschläge auf griechische Anleihen steigen wieder
(neu: Risikoaufschläge, Fitch zu Spanien, Analysten)
Frankfurt, 04. Mai (Reuters) - Das immense Rettungspaket für Griechenland hat auch am Dienstag keine Ruhe an den Anleihe- und Devisenmarkt gebracht. Das Vertrauen in den Euro blieb angeknackst. Am Markt herrscht die Sorge, dass sich die Schuldenkrise auf andere Euroländer ausbreiten könnte. "Die Stimmung ist unheimlich nervös und abwartend", sagte ein Händler. "Zum einen hält sich die Sorge, dass das Geld für Griechenland nicht ausreichen wird. Daneben wird aber auch immer mehr auf andere Länder geschaut, vor allem Spanien ist derzeit im Fokus."
Der Euro
Die Unsicherheit der Investoren spiegelte sich auch an
höheren Risikoaufschlägen für spanische
"Hauptrisiko ist der politische Wille Griechenlands, den erforderlichen Konsolidierungsmarathon auch tatsächlich umzusetzen. Langfristig ist auch weiterhin eine Umschuldung möglich, wenn auch politisch problembehaftet für den Euro-Raum als Ganzes", konstatierte Generali Investments in einer Studie. Nach Einschätzung von WestLB-Chefvolkswirt Holger Fahrinkrug stellt das Rettungspaket für Griechenland die Glaubwürdigkeit von EU-Institutionen infrage. "Mit der nunmehr faktischen Aussetzung des Stabilitätspaktes ist ein Grundpfeiler der Glaubwürdigkeit der Europäischen Währungsunion erschüttert", erklärte Fahrinkrug. "Bislang konnte davon ausgegangen werden, dass die Kernländer zumindest tendenziell in der Lage sein sollten, die Peripherie zu disziplinieren. Nach der Griechenland-Entscheidung könnte nun zunehmend die Einschätzung Oberhand gewinnen, dass die Regeln der EWU zugunsten der Peripherie ausgelegt beziehungsweise gestaltet werden."
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Georg Merziger)