Von Gina Lee
Investing.com - Die von der chinesischen Statistikbehörde (NBS) veröffentlichten Inflationsdaten lassen darauf schließen, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt noch einen langen Weg vor sich hat, um sich von den COVID-19 Auswirkungen zu erholen.
Der Erzeugerpreisindex fiel im Mai im Jahresvergleich um 3,7%. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang von 3,3% gerechnet. Im April waren die Erzeugerpreise um 3,1% gefallen..
Unterdessen brach der Verbraucherpreisindex im selben Monat auf Jahresbasis um 2,4% ein. Im Monatsvergleich stand ein Minus von 0,8% zu Buchel.
"Die Disinflation des Verbraucherpreisindex ist sehr rasant... Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird der VPI in eine Deflation umschlagen", sagte Zhou Hao, Ökonom bei der Commerzbank (OTC:CRZBY), gegenüber Bloomberg.
Die Zugewinne bei Schweinefleischpreisen, einem wichtigen Grundnahrungsmittel im Inflationskorb, gingen auf etwa 82% zurück, nach 97% im April. Die chinesische Schweinebestände wurden durch einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest dezimiert, gleichwohl wurden im April rekordverdächtige 400.000 Tonnen Schweinefleisch importiert.
Einige Investoren vermuteten, dass die enttäuschenden Daten belegen, dass die Nachfrage weiterhin schwach sei und dass die inländische Erholung nicht so weit fortgeschritten sei wie erhofft.
"Chinas Produktionslücke bleibt negativ. Es wird noch eine längere Zeit dauern, bis der Erzeugerpreisindex wieder positiv wird", sagte Raymond Yeung, China Chefökonom bei der Australia & New Zealand Banking Group, gegenüber Bloomberg. "Um die Erholung zu unterstützen, wird die PBoC den Leitzins weiterhin etwas niedriger ansetzen."