Von Gina Lee
Investing.com - Die Stimmung in der chinesischen Industrie hellte sich im Juni weiter auf. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (EMI) stieg auf 50,9 Indexpunkte, wie das nationale Statistikamt am Dienstag mitteilte.
Ein Wert über 50 deutet auf wirtschaftliches Wachstum hin.
Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit einem Wert von 50,4 Punkten gerechnet. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe stieg von 53,6 im Vormonat auf 54,4 im Juni. Für den Gesamtindex ging es um 0,8 Punkte nach oben auf 54,2.
Die Daten deuteten darauf hin, dass das verarbeitende Gewerbe die Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft nach dem COVID-19-Virus immer noch vorantreibt, sagte Zhou Hao, Wirtschaftsexperte für Schwellenländer bei der Commerzbank (DE:CBKG) AG (OTC:CRZBY), gegenüber Bloomberg. Er fügte jedoch hinzu: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass Chinas BIP-Wachstum im zweiten Quartal wieder ins Positive drehen wird. Die Arbeitsmarktdaten geben jedoch nach wie vor Anlass zur Sorge, da beide für die Beschäftigung relevante Indiaktoren unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten liegen, was darauf hindeutet, dass die Nachfrageerholung noch immer hinterherhinkt".
Die Daten des China Logistics Information Center zeigten an, dass fast 55% der Unternehmen eine ungenügende Nachfrage verspürten - dies ist der vierte Monat in Folge, in dem mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen eine ähnliche Botschaft abgaben.
"Chinas Erholung ist immer noch auf Kurs, aber die Dynamik könnte in den kommenden Monaten etwas an Schwung verlieren... trotz der starken Erholung zwischen März und Mitte Juni glauben wir, dass eine vollständige wirtschaftliche Erholung noch sehr weit entfernt ist. Unserer Ansicht nach ist es für Peking noch zu früh, seine Lockerungspolitik zurückzufahren", sagte Lu Ting, Chefökonom für China bei Nomura (T:9716), in einem Gespräch mit Bloomberg.