* Positive Daten vom Arbeitsmarkt verbreiten Optimismus
* Finanzwerte gefragt
* Deutsches Ja zu EFSF gibt Auftrieb (neu: neue Details, Schlusskurse, Umsätze)
New York, 29. Sep (Reuters) - Ein Einbruch bei Technologiewerten hat die Wall Street am Donnerstag belastet und die anfängliche Euphorie über die Zustimmung Deutschlands zum Ausbau des Euro-Rettungsschirms gedämpft. Anleger zeigten sich nach der Zustimmung des Bundestags aber grundsätzlich erleichtert, dass die Euro-Zone mit ihren Plänen für eine Reform des EFSF zur Eindämmung der Schuldenkrise auf Kurs bleibt. Zudem stützten ermutigende US-Wirtschaftdaten den Handel. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA fiel überraschend und die Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal etwas schneller als ursprünglich errechnet.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zum Handelsschluss mit einem Plus von 1,3 Prozent bei 11.153 Punkten. Im Handelsverlauf bewegte er sich zwischen 10.965 und 11.271 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500-Index schloss bei 1160 Punkten, ein Plus von 0,8 Prozent. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,4 Prozent und ging mit 2480 Punkten aus dem Handel. In Frankfurt schloss der Dax 1,1 Prozent höher mit 5639 Punkten.
Die Zahl der Amerikaner, die in der vergangenen Woche erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt haben, fiel mit 391.000 unter die vielbeachtete Marke von 400.000. Analysten hatten mit 420.000 Anträgen gerechnet. Auch das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts fiel im zweiten Quartal nach endgültigen Zahlen mit 1,3 Prozent etwas besser aus als erwartet . Das Ergebnis sei zwar positiv zu bewerten, allerdings bliebe die Arbeitslosigkeit insgesamt in einer Region, mit der alle ein Problem hätten, warnte Wayne Schmidt von Gradient Investments aber vor verfrühter Euphorie.
Deutlich abwärts ging es für Technologiewerte. Einen Kurseinbruch von mehr als 13 Prozent erlitt AMD . Der Chipkonzern senkte seine Prognose für Umsatz und Rendite im dritten Quartal. Dabei verwies er vor allem auf Lieferprobleme bei seinem deutschen Zulieferer in Dresden. Nach einer Rally am Vortag verlor der Internet-Händler Amazon 3,2 Prozent. Im Zuge einer Verkaufswelle rauschten Papiere von Netflix sogar fast elf Prozent nach unten. Die Scheine der Internetkonzerne Yahoo und Baidu verbilligten sich ebenfalls deutlich.
Die in den vergangenen Wochen gebeutelten Finanzwerte profitierten dagegen. Die Aktien von JPMorgan Chase legten drei Prozent zu. Die Papiere der Citigroup verteuerten sich um 3,8 Prozent.
Weil Händler eine Verlangsamung des rasanten Wirtschaftswachstums in China fürchteten, ging es mit den Aktien vieler Luxusgüter-Produzenten wie Tiffany und Coach abwärts, die auf kaufkräftige Chinesen setzten.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,12 Milliarden Aktien den Besitzer. 2145 Werte legten zu, 854 gaben nach und 69 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,29 Milliarden Aktien 1560 im Plus, 947 im Minus und 79 unverändert. (Reporter: Chuck Mikolajczak; bearbeitet von Axel Hildebrand; redigiert von Sören Amelang)