Berlin, 14. Apr (Reuters) - Die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge ist 2020 wegen der Corona-Krise in noch nicht dagewesenem Ausmaß eingebrochen. Sie ging um 9,4 Prozent auf rund 465.200 zurück, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. "Dieses Ergebnis zeigt damit einen deutlichen Effekt der Corona-Krise auf den Ausbildungsmarkt", erklärten die Statistiker. "Zwar sind die Ausbildungszahlen seit Jahren tendenziell rückläufig. Der aktuelle Einbruch ist in seiner Höhe aber bislang einzigartig."
Einen leichten Zuwachs verzeichnete lediglich die Landwirtschaft, und zwar um 500 Verträge oder plus 3,6 Prozent. "In allen übrigen Ausbildungsbereichen sank die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge", hieß es. Im Bereich Industrie und Handel gab es ein Minus von 35.900 oder 11,9 Prozent, im Handwerk von 9100 oder 6,6 Prozent. "Gerade im Handel sind viele der besonders durch die Corona-Krise betroffenen Berufsgruppen angesiedelt", so die Statistiker. Er litt unter den Corona-bedingten Schließungen, durch die etwa der Modehandel heftige Umsatzeinbrüche hinnehmen musste.
Insgesamt befanden sich am 31. Dezember 2020 nach vorläufigen Ergebnissen rund 1,289 Millionen Personen in einer dualen Berufsausbildung. Im Vergleich zu 2019 ist die Zahl damit ebenfalls rückläufig: Damals waren es noch 1,329 Millionen.