Bei der Geldanlage setzen die Deutschen weiterhin vor allem auf Sicherheit. In einer Umfrage für den Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) nannten 57 Prozent der Befragten Sicherheit als einen besonders wichtigen Faktor beim Vermögensaufbau, wie der Verband am Dienstag mitteilte. 2015 hatten dies demnach 50 Prozent getan. Eine hohe Rendite halten aktuell lediglich 22 Prozent für sehr wichtig, nach 27 Prozent im vergangenen Jahr.
Für wichtiger als eine hohe Rendite befanden die Umfrageteilnehmer den Angaben zufolge die Flexibilität der Geldanlage (40 Prozent) sowie die Verfügbarkeit (36 Prozent) und ihre eigene Lebens- und Familienplanung (23 Prozent). Alle diese Werte fielen höher aus als 2015.
"Das hohe Sicherheitsbedürfnis der Bundesbürger zeigt sich auch in der weiter steigenden Beliebtheit der selbstgenutzten Immobilie", erklärte der DSGV. 59 Prozent der Umfrageteilnehmer bezeichneten eine solche Investition als am besten für den Vermögensaufbau geeignet. 2015 waren es 53 Prozent, 2010 lediglich 43 Prozent und 2007 sogar nur 27 Prozent.
Kopfzerbrechen bereitet den Deutschen allerdings die anhaltende Niedrigzinsphase. Auf die Frage, welche aktuelle Entwicklung ihnen bei der Ersparnisbildung die größte Sorge bereite, nannten 58 Prozent die Zinsen oder die Geldpolitik. Alle anderen Faktoren spielten nur eine sehr untergeordnete Rolle.
"Der Wegfall von Zins- und Zinseszinseffekten wird für die Menschen zu einer immer größeren Belastung", kommentierte DSGV-Präsident Georg Fahrenschon das Umfrageergebnis. "Das Vertrauen der Menschen, mit ihren Sparanstrengungen ausreichend für das Alter vorsorgen zu können, bröckelt."
Für das "Vermögensbarometer" des DSGV hatte das Marktforschungsunternehmen Icon im Frühsommer 1810 Menschen befragt.