Deutschland: Dämpfer bei Industrieaufträgen - Analyst: Nicht überbewerten

Veröffentlicht am 04.07.2025, 08:41
Aktualisiert 04.07.2025, 08:45
© Reuters.

WIESBADEN (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Erholung ist der Auftragseingang der deutschen Industrie im Mai wieder ins Stocken geraten. Allerdings basiert der im Vergleich zum April gemeldete, überraschend deutliche Rückgang um 1,4 Prozent - die Analystenschätzung betrug minus 0,2 Prozent - auch auf einer Aufwärtsrevision des Aprilwertes. So waren die Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe im April im Monatsvergleich um 1,6 Prozent gestiegen, statt um die zunächst ermittelten 0,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Die vergleichsweise hohe Revision sei auf eine Nachmeldung im Bereich Automobilindustrie zurückzuführen.

Experte Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg sprach mit Blick auf die Mai-Daten in einer ersten Reaktion von einer leichten Enttäuschung, die aber nicht überbewertet werden sollte. "Zuletzt waren die Zahlen aus der Industrie durchaus ansprechend, sodass auch mal der eine oder andere Rücksetzer zu verkraften ist. Insgesamt spricht die Mehrheit der Indikatoren derzeit für eine gewisse Stabilisierung der Konjunktur." Über allem schwebe aber weiterhin das Damoklesschwert der US-Zollpolitik.

Der Dämpfer im Mai ist laut Destatis auf deutlichen Rückgänge von Neuaufträgen in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen zurückzuführen. Hier hatte es im Vormonat mehrere - Großaufträge gegeben, die allerdings immer mal stärker schwanken. Positiv hätten sich Anstiege der Auftragseingänge in der Herstellung von Metallerzeugnissen und im Sonstigen Fahrzeugbau ausgewirkt.

Die Auslandsaufträge seien um 2,9 Prozent gestiegen, wobei die Bestellungen aus der Eurozone um 6,5 Prozent gefallen seien, während die Aufträge von außerhalb der Eurozone um 9,0 Prozent zugelegt hätten. Die Inlandsaufträge sanken um 7,8 Prozent.

Im Jahresvergleich fiel die Entwicklung im Mai ebenfalls etwas schlechter aus als gedacht. In dieser Betrachtung meldete das Bundesamt einen Anstieg der Industrieaufträge um 5,3 Prozent. Experten hatten mit plus 5,7 Prozent gerechnet.

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