Investing.com - Die Stimmung der deutschen Einkaufsmanager blieb auch im August schwach. Zwar blieben die Geschäfte im Dienstleistungssektor robust, aber die Industrieproduktion präsentierte sich aber weiterhin schwach. Das teilte das Markit-Institut am Donnerstag mit.
Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie erholte sich nach vorläufigen Berechnungen von 43,2 - dem tiefsten Stand seit sieben Jahren - auf 43,6 im August. Volkswirte hatten mit einem weiteren Rückgang auf 43,0 gerechnet. Auslöser für die Erholung war der Index Industrieproduktion, der von 44,2 auf 45,8 kletterte und damit ein 2-Monatshoch erreichte. Die Industrie wies jedoch das höchste Auftragsminus seit April auf, was auf das Auslandsneugeschäft zurückzuführen war, das unter der schwachen Exportnachfrage zu leiden hat, so Markit.
Phil Smith, Principal Economist bei IHS Markit und Autor des Flash-PMI, sagte, "die Industrie steckte noch immer tief in der Krise. Zwar hat sich das Wirtschaftswachstum leicht beschleunigt, die Gefahr einer anhaltenden Rezession im dritten Quartal 2019 ist damit jedoch keineswegs gebannt – insbesondere vor dem Hintergrund Besorgnis erregender Frühindikatoren."
Der Index für Dienstleistungen verschlechterte sich von 54,5 auf 54,4, fiel damit aber besser aus als erwartet (54,1). Dank der anhaltend kräftigen Inlandsnachfrage wurde ein solides Wachstum verzeichnet, wie Markit mitteilte. Besorgniserregend im Servicesektor ist der schwächste Stellenaufbau seit Januar.
"Der Service-Index hat leicht nachgegeben, er kennzeichnet allerdings noch immer robustes Wachstum. Bei einigen Unterindizes zeigen sich jedoch auch bei den Dienstleistern erste Risse, zum Beispiel beim Auftragseingang, der kaum noch Zuwächse auswies, und bei den Geschäftsaussichten, die auf den tiefsten Wert seit knapp fünf Jahren gesunken sind", erklärte Smith.
Der Gesamtindex stieg von 50,9 auf 51,4 Punkte.
Für den Dax ging es unmittelbar nach Vorlage der Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland aufwärts. Zuletzt umkreiste der deutsche Leitindex die Marke von 11.800 Punkten und lag damit 8 Zähler im Minus. Die Zehnjahresrendite aus Deutschland legte um 2,5 Prozent auf 0,656 Prozent zu. Gestern hatte die deutsche Finanzagentur erstmals in der Geschichte eine 30-jährige deutsche Anleihe mit einem Kupon von Null platziert. Die Nachfrage war jedoch gering.