* Details zum EU-Krisenmechanismus sollen festgezurrt werden
* US-Konjunkturdaten lassen Anleger kalt
* FedEx-Aktien profitieren von höherer Prognose
(neu: Weitere US-Daten, BP, Roche)
Frankfurt, 16. Dez (Reuters) - Anleger an den europäischen Aktienmärkten haben sich am Donnerstag weder von robusten US-Konjunkturdaten noch vom EU-Gipfel in ihrer vorweihnachtlichen Ruhe stören lassen. Der Dax<.GDAXI> schloss 0,1 Prozent höher bei 7024 Zählern. "Wir sehen am Markt eine nachlassende Handlungsbereitschaft zum Jahresende", sagte ein Händler. "Solange Konjunkturdaten gemischt sind und nicht stark positiv oder negativ ausfallen, wird sich wohl gegen Weihnachten hin immer weniger tun." Der EuroStoxx50<.STOXX50E> lag kaum verändert bei 2843 Stellen.
Vom am Abend beginnenden Gipfel der EU-Staats- und
Regierungschefs wurden Entscheidungen zum künftigen
Rettungsmechanismus für finanziell angeschlagene Staaten
erwartet. "Die Politiker scheinen entschlossen, den
Finanzmärkten die Stirn zu bieten und den Euro
Auch in der Summe positive US-Konjunkturdaten vermochten die Anleger nicht zu Aktienkäufen animieren. "Das ist schon ein bisschen komisch, aber gute makroökonomische Daten werden eher negativ interpretiert, weil deshalb ja die Geldspritzen der US-Notenbank Fed verringert werden könnten", sagte ein Börsianer. Der Konjunkturindex der US-Notenbank von Philadelphia ("Philly-Fed-Index") kletterte unerwartet deutlich auf 24,3 Punkte und damit den höchsten Stand seit April 2005. Im November war in den USA die Zahl der Wohnbaubeginne gestiegen, die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war minimal gesunken. Die US-Börsen lagen bei Handelsschluss in Europa leicht im Plus.
Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung vieler Investoren war Börsianern zufolge der am Freitag bevorstehende große Verfall an den Terminmärkten. "In der gegenwärtigen Lage sind die Anleger offenbar zufrieden mit der Markt-Konstellation und werden nicht mit Umschichtungen im Portfolio beginnen", kommentierten die Analysten der Close Brothers Seydler Bank.
Etwas aufgehellt wurde die Stimmung von der Prognoseanhebung
des US-Logistikkonzern FedEx
Allerdings zeichnete sich im Dax keine Präferenz für
einzelne Branchen ab. Während die Aktien der Autohersteller
BMW
Daimler waren vor allem wegen Spekulationen über ein
Interesse am Motorenbauer Tognum
In London wirkte die Ölpest im Golf von Mexiko bei
BP
In Zürich verloren Roche
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Ralf Banser)