Investing.com - Der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex (PMI) für die deutsche Wirtschaft sank im September um 4,5 Punkte auf 55,5 Zähler, wie IHS Markit am Dienstag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Wert von 55,3 gerechnet. Der PMI-Index für die Geschäftsaktivität im Dienstleistungssektor fiel mit 56,2 Punkten auf den niedrigsten Stand seit Mai.
Sowohl der Dienstleistungssektor als auch das verarbeitende Gewerbe berichteten über eine Verlangsamung der Geschäftsaktivitäten. Trotz des langsameren Wachstumsclips blieb das Einstellungstempo hoch, während die erhobenen Preise für Güter und Dienstleistungen beinahe auf ein Allzeithoch kletterten. Die Teuerungsrate der Verkaufspreise sei bei den Produzenten wesentlich höher als bei den Serviceanbietern gewesen, wie das Londoner Forschungsinstitut mitteilte, was wiederum den deutlich stärkeren Kostendruck im verarbeitenden Gewerbe widerspiegle.
Der massive Kostendruck halte sich hartnäckig und die Nachfrage nehme nach wie vor zu, weswegen die Inflation der Verkaufspreise bei den Dienstleistern annähernd auf den höchsten Wert seit Umfragebeginn vor fast 20 Jahren schnellte, berichtete IHS Markit. Die Versorgungsengpässe seien nicht mehr allein ein Problem der Hersteller. Es bestehe nun die Gefahr, dass diese "auch auf andere Wirtschaftsbereiche übergreifen, nebst hohem Inflationsdruck dafür, dass die Serviceanbieter derweil wieder weniger optimistisch in ihre geschäftliche Zukunft blicken."
"Der Servicesektor verzeichnete im dritten Quartal ein dickes Plus. Allerdings verlangsamt sich das Wachstum zusehends und für die finalen Monate des Jahres 2021 stehen die Zeichen auf moderat. Unsere derzeitigen Prognosen liegen bei einem vierteljährlichen BIP-Anstieg von 3,0% für Q3, gefolgt von 1,2% für Q4", kommentierte Phil Smith, Associate Director bei IHS Markit, die aktuellen PMI Daten.