Investing.com - US-Präsident Donald Trump feuerte am Mittwoch eine weitere Salve in Richtung der US-Notenbank, als er eine "GROSSE ZINSSENKUNG" forderte, und das nur zwei Tage vor dem mit Spannung erwarteten Auftritt des Notenbankchefs Jerome Powell beim Jackson Hole Symposium.
"Das einzige Problem, das wir haben, ist Jay Powell und die Fed", sagte er. "Massives US-Wachstum wäre möglich, wenn er das Richtige tut: Eine GROSSE ZINSSENKUNG, aber man kann sich nicht auf ihn verlassen!"
Trump warf der Fed vor, ihre Geldpolitik falsch zu gestalten und er erklärte, dass "andere Zentralbanken einen weitaus niedrigeren Zinssatz haben und unserer sollte noch niedriger sein".
Er sagte, dass das Wachstum durch den "stärksten Dollar in der Geschichte der USA" beeinträchtigt wird. Der Dollar Index, der den Dollar gegenüber einem Korb anderer Währungen abbildet, liegt derzeit bei 98,06 - was niedriger ist als bei seiner Wahl und rund 20% unter seinem letzten großen Hoch im Jahr 2002. Er notiert gegenüber dem Chinesische Yuan auch nur 3% höher als vor einem Jahrzehnt, trotz eines Jahrzehnts chinesischer Inflation, die viel höher ist als die US-Inflation.
Trump hat wiederholt zu einer lockeren Geldpolitik aufgerufen, da es Anzeichen dafür gibt, dass sich die Wirtschaft verlangsamen könnte, wenn die Auswirkungen seiner 2017 beschlossenen Steuersenkung nachlassen. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts verlangsamte sich im zweiten Quartal auf einen Jahreswert von nur 2,1% - das geringste Tempo seit Jahren.
Die Fed-Vertreter haben wiederholt darauf bestanden, dass die Zentralbank unabhängig ist und nicht auf politischen Druck reagieren wird.
Dennoch vollzog die Zentralbank im Juli eine Kehrtwende und senkte zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt die Zinsen. Sie verwies dabei auf die unsicheren Konjunkturaussichten, auf den anhaltenden Handelskonflikt mit China und die gedämpfte Inflation. Es ärgerte Trump jedoch, dass dieser Schritt nicht als Beginn einer Reihe von Zinssenkungen bezeichnet wurde. Zwei der geldpolitischen Entscheidungsträger stimmten gegen einen Zinsschritt und argumentierten, dass die Wirtschaft nach wie vor robust sei.
Trumps neueste Tweets erreichten die Märkte vor der Veröffentlichung des Protokolls der Juli Sitzung um 14:00 Uhr ET (18:00 Uhr GMT) und der geplanten Powell Rede am Freitag in Jackson Hole.
Interessant ist, dass sich Trump damals, als Barack Obama noch Präsident war, gegen eine quantitative Lockerung des ehemaligen Fed-Vorsitzenden Ben Bernanke ausgesprochen hatte.