Berlin (Reuters) - Der Handelsüberschuss der EU-Länder mit den USA steigt trotz des Zollkonflikts weiter.
In den ersten acht Monaten dieses Jahres erhöhte er sich auf 89,9 Milliarden Euro, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Das sind rund 20 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Warenexporte in die weltgrößte Volkswirtschaft von Januar bis August wuchsen um 6,4 Prozent auf 265 Milliarden Euro, während die Importe aus den USA nur um 0,4 Prozent auf 175,1 Milliarden Euro zulegten.
US-Präsident Donald Trump ist das Defizit im Warenhandel mit der EU seit längerem ein Dorn im Auge und hat ihm den Kampf angesagt - ebenso wie dem Handelsdefizit mit China. Die europäische Wirtschaft fürchtet, dass Trump den US-Markt abschotten und damit den Welthandel bremsen könnte. Auf Stahl- und Aluminium-Importe aus den EU-Ländern hat er bereits höhere Zölle verhängt. Auf bereits angedrohte Sonderzölle auf europäische Autos verzichtete er bislang. Stattdessen gibt es Verhandlungen mit der EU zum Abbau von Handelsbarrieren.
Auch sonst florierten die Handelsgeschäfte der EU-Länder trotz wachsender Sorgen um die globale Konjunktur. Die gesamten EU-Ausfuhren in den Rest der Welt wuchsen in den ersten acht Monaten um 4,2 Prozent auf knapp 1,29 Billionen Euro. Die Importe legten mit 5,3 Prozent auf knapp 1,3 Billionen Euro noch kräftiger zu.