Investing.com - Die Industrie in Europa hat im Juli deutlich an Fahrt aufgenommen und wuchs so stark wie seit November 2020 nicht mehr. Experten sprechen jedoch von einem saisonalen Effekt, der wohl zur erheblichen Ausweitung der Produktion geführt hat.
Gegenüber dem Vormonat stieg die Industrieproduktion um 1,5 Prozent, wie Eurostat am Mittwoch mitteilte. Von Investing.com befragte Analysten mit 0,6 Prozent gerechnet, nach revidierten minus 0,1 Prozent im Juni.
Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Gesamtproduktion um 7,7 Prozent, hier wurde mit einem Wert von 6,3 Prozent gerechnet.
Gegenüber Juni nahm die Produktion von Verbrauchsgütern in der Eurozone um 3,5 Prozent zu und die von Investitionsgütern stieg um 2,7 Prozent. Bei Gebrauchsgütern und Vorleistungsgütern war ein Anstieg um 0,6 Prozent bzw. 0,4 Prozent zu verzeichnen.
"Wie immer steckt der Teufel im Detail", so die ING (AS:INGA) in einer Kundenmitteilung. "Angebotsprobleme hin oder her, mit dem Beginn der Sommerferien im Juli ist die Aktivität in der Industrie in der Regel ohnehin geringer, so dass die Wachstumszahl gegenüber dem Vormonat durch saisonale Effekte begünstigt wird. Dieser saisonale Effekt wird im August noch stärker ausfallen. Daher müssen wir bis September abwarten, bevor wir wissen, inwieweit sich die Versorgungsketten normalisiert haben und die Produktion strukturell wieder anziehen kann."