FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Fondsgesellschaft Generali Investments sieht Chancen an den Aktienmärkten in den Euro-Krisenländern Südeuropas. 'Die allmähliche Rückkehr des Wirtschaftswachstums verbessert die Aussichten', sagte Klaus Wiener, Chefvolkswirt von Generali. Zudem bleibe das internationale Umfeld für Aktien günstig.
Wachsende Exporte und die geringere Bremswirkung durch die Sparpolitik dürften für die Rückkehr eines verhaltenen Wirtschaftswachstum sorgen. 'Sowohl beim Abbau des fiskalischen Defizit als auch bei den Lohnstückkosten sind die Südeuropäer gut unterwegs', sagte Wiener. Im Falle Italiens mangele es jedoch noch an Strukturreformen. Wiener setzt daher große Hoffnungen in den designierten Premierminister Matteo Renzi, der eine Reformen des Wahlrechts und des Arbeitsmarktes vorantreiben könnte.
Zudem bleibe das internationale Umfeld für Aktien günstig. Trotz der langsamen Drosselung des Anleihekaufprogramms der US-Notenbank wirke die Geldpolitik weltweit weiter konjunkturstützend. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die japanische Notenbank sollten ihre Geldpolitik locker halten. Auch die Erholung der US-Wirtschaft dürfte die Konjunktur beflügeln.
Deflationsgefahren sieht Wiener nicht. Die sehr niedrigen Inflationsraten konzentrierten sich vor allem auf Krisenländer mit einem großen Anpassungsbedarf. 'Nur durch diese interne Abwertung können die betroffenen Länder ihre Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellen', sagte Wiener. Zudem laufe die Inflationsrate der wirtschaftlichen Entwicklung hinterher. Die Erholung sollte wieder für eine steigende Inflationsrate sorgen. Die Energie- und Ölpreise dürften also nicht mehr weiter fallen.
Die Aktienkurse aus den Krisenländern der Eurozone haben laut Wiener noch einen Nachholbedarf. Dort seien die Märkte zwar in den vergangenen Monate in eine Erholungsphase eingetreten. 'Im Vergleich zu den Aktien aus dem S&P 500 und dem Dax sind die Papiere aber überwiegend noch günstig bewertet', sagte Wiener. Chancen böten insbesondere Spanien, Griechenland, Italien und Portugal. In Irland seien die Aktien bereits zu teuer./jsl