Investing.com - Die Inflation in den USA hat sich im Januar überraschend beschleunigt und könnte der Federal Reserve (Fed) wenig Spielraum für baldige Zinssenkungen lassen. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) am Mittwoch mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber Dezember um 0,5 Prozent. Auf Jahressicht lag die Inflationsrate bei 3,0 Prozent. Analysten hatten mit einem moderateren Anstieg von 0,4 Prozent im Monatsvergleich und 2,9 Prozent auf Jahressicht gerechnet.
Auch die Kerninflation, die schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel ausklammert, legte mit 0,4 Prozent etwas stärker zu als erwartet. Auf Jahressicht lag der Wert bei 3,3 Prozent - 0,2 Prozentpunkte über den Prognosen.
Wohnkosten bleiben hartnäckig hoch – Eierpreise explodieren
Haupttreiber der Teuerung blieben die Wohnkosten, die um 0,4 Prozent zulegten und etwa 30 Prozent des gesamten Anstiegs ausmachten. Auch Lebensmittel wurden spürbar teurer. Besonders auffällig war der Preissprung bei Eiern, die sich um 15,2 Prozent verteuerten - der stärkste Anstieg seit Juni 2015. Grund dafür sind anhaltende Probleme mit der Vogelgrippe, die Millionen Hühner das Leben gekostet haben. Laut BLS machte der Anstieg der Eierpreise rund zwei Drittel des gesamten Preisanstiegs für Lebensmittel im häuslichen Verbrauch aus. Über die vergangenen zwölf Monate haben sich Eier damit um satte 53 Prozent verteuert.
Quelle: BLS
Börsen reagieren mit Kursverlusten – Zinssenkungen unwahrscheinlicher
An den Finanzmärkten kamen die Daten nicht gut an. Die Futures auf den Dow Jones Industrial Average fielen um mehr als 400 Punkte, während die Renditen am Anleihemarkt spürbar anzogen.
Quelle: Investing.com
Die Zahlen wurden nur einen Tag nach Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell veröffentlicht, der angedeutet hatte, dass die Notenbank bei Zinssenkungen noch abwarten werde. Nach dem starken Inflationsanstieg dürfte die Hoffnung auf eine baldige Lockerung der Geldpolitik weiter schwinden.