KIEL (dpa-AFX) - Niedrige Arbeitslosigkeit, stark steigende Löhne und voll ausgelastete Kapazitäten - so sieht die deutsche Wirtschaft in fünf Jahren aus, wenn die Mittelfrist-Prognose des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) eintreffen sollte. Deutschland tritt den Weg in die Hochkonjunktur an, heißt es in der am Dienstag in Kiel verbreiteten Studie. Danach wird die Arbeitslosigkeit auf 4,4 Prozent zurückgehen. Weil Arbeitskräfte knapp sind, steigen die Löhne am Ende um vier Prozent jährlich. Das durchschnittliche jährliche Wachstum bis 2020 schätzen die Kieler Forscher auf zwei Prozent.
Das IfW warnt bereits vor Übertreibungen. "Auch wenn wir für die kommenden fünf Jahr noch keinen scharfen Konjunktureinbruch erwarten, so ist gleichwohl sicher, dass eine solche Boomphase nicht nachhaltig ist", sagte der Leiter des Prognosezentrums, Prof. Stefan Kooths. Die Verzerrungen durch niedrige Zinsen und hohe Einkommenszuwächse würden zu einer schmerzhaften Anpassungsrezession führen. Die Wirtschaftspolitik müsse Übertreibungen entgegenwirken und insbesondere die kräftigen Zuwächse der Staatseinnahmen exklusiv für die Schuldentilgung verwenden.