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FOKUS2-Schwache US-Daten sorgen für Katerstimmung am Aktienmarkt

Veröffentlicht am 01.06.2011, 18:05
Aktualisiert 01.06.2011, 18:08
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* US-Konjunktur verliert offenbar an Dynamik

* Liebesheirat mit Lenovo beflügelt Medion

(neu: US-Daten, Wall Street)

Frankfurt, 01. Jun (Reuters) - Nach der Champagnerlaune des Vortages haben eine Reihe schwacher US-Konjunkturdaten am Mittwoch für Ernüchterung am europäischen Aktienmarkt gesorgt. Der Dax<.GDAXI>, der am Dienstag dank der Aussicht auf eine Einigung im Streit um weitere Griechenland-Hilfen noch zwei Prozent zugelegt hatte, verlor ein Prozent auf 7217,43 Punkte. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> gab ebenfalls ein Prozent auf 2831,01 Zähler nach. Auch an der Wall Street standen die Zeichen auf Verkauf: Der US-Standardwerteindex Dow Jones<.DJI> notierte bei Xetra-Schluss in Deutschland 1,2 Prozent schwächer.

"Der Markt ist besorgt, wie sich die Delle bei den Konjunkturdaten entwickelt", sagte Anlage-Stratege Richard Batty von Standard Life Investments. Für Helaba-Analystin Viola Stork sind der überraschend starke Rückgang des Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager (ISM) und der schlechter als erwartet ausgefallene Beschäftigungsbericht der privaten Arbeitsagentur ADP ein schlechtes Omen für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am kommenden Freitag. Hier müsse mit einer weiteren Enttäuschung gerechnet werden.

Der ISM-Index für Mai fiel auf ein 20-Monats-Tief von 53,5 Punkten, nach 60,4 Zählern im Vormonat. Von Reuters befragte Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 57,7 Stellen gerechnet. Der von ADP bekanntgegebene Stellenaufbau lag mit 38.000 deutlich unter der Markterwartung von 175.000. Für die offiziellen US-Beschäftigtenzahlen sagen Experten bislang im Schnitt eine Verlangsamung des Job-Aufbaus auf 180.000 von 244.000 im Vormonat voraus.

LENOVO SCHLUCKT MEDION - NOKIA-TALFAHRT VORERST GESTOPPT

Bei den Unternehmen sorgte die überraschende Übernahmeofferte des chinesischen Computer-Riesen Lenovo<0992.HK> für Medion für Furore. Die Aktien des Computer-Großhändlers und Aldi-Lieferanten verbuchten mit einem Plus von bis zu 20,4 Prozent den größten Tagesgewinn der Firmengeschichte. Medion schlossen bei 13 Euro - so viel bietet Lenovo den Medion-Eignern für jedes ihrer Papiere. DZ-Bank-Analyst Holger Schwesig empfahl, die Offerte anzunehmen. Übernahmespekulationen hatten Medion bereits am Dienstag beflügelt.

Investoren honorierten außerdem die Übernahme der US-Molekülsparte des Konkurrenten Galapagos durch Evotec. Die Papiere der Biotech-Firma stiegen um 6,9 Prozent auf 2,80 Euro. Firmenchef Werner Lanthaler hob die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr an und rechnet nun mit Erlösen von 68 bis 70 Millionen Euro.

Nokia fielen nach der Gewinnwarnung des Vortages zunächst auf ein neues 13-Jahres-Tief von 4,27 Euro. Analyst Stephen Patel von der Investment-Bank Gleacher & Co. bezweifelte, dass Nokia mit den angekündigten neuen Modellen auf Basis von Microsoft Windows Phone 7 im hart umkämpften Markt für gewinnträchtige Smartphones Boden gutmachen kann. Nokia verliert hier Marktanteile an den iPhone-Erfinder Apple sowie an Hersteller von Handys mit dem Google-Betriebssystem Android. Am Nachmittag drehten Nokia-Titel aufgrund eines Medienberichts, demzufolge das Unternehmen sein Telefon-Geschäft an Microsoft verkaufen wolle, kurzzeitig ins Plus und lagen am Abend 0,8 Prozent im Minus bei 4,71 Euro. Microsoft wollte sich dazu nicht äußern, Nokia bezeichnete die Spekulationen als "zu 100 Prozent ohne Substanz". Microsoft-Aktien gaben an der Wall Street 1,6 Prozent nach.

Zum Abschluss des Bezugsrechte-Handels bei der Commerzbank gaben die Aktien des Kreditinstitutes 1,1 Prozent auf 3,15 Euro nach. Der letzte Kurs der Bezugsrechte, die bis Mittwochmittag gehandelt wurden, lag mit 83 Cent gut sechs Prozent unter demjenigen vom Dienstag. Commerzbank-Anteilseigner hatten für je elf Aktien Bezugsrechte für zehn neue erhalten. Die neuen Titel können noch bis kommenden Montag zu je 2,18 Euro gekauft werden.

(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Patricia Gugau)

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