Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung rechnet mit einem schwachen Abschneiden der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal.
"Nach einer überraschend starken Entwicklung im ersten Quartal deuten die aktuellen Konjunkturindikatoren auf eine verhaltene Entwicklung im zweiten Vierteljahr hin", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht des Wirtschaftsministeriums. Zu Jahresbeginn war das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent gewachsen, doch haben sich seither die Auftragslage und die Stimmung in den Unternehmen eingetrübt. "Die Signale aus dem Dienstleistungssektor legen nahe, dass das starke Wachstum zum Jahresauftakt im zweiten Quartal etwas nachlassen dürfte", erklärte das Ministerium. "Zudem hält die industrielle Schwächephase weiter an."
In der zweiten Jahreshälfte könnte es wieder besser ausgehen, wenn sich das außenwirtschaftliche Umfeld wieder beruhigen würde. "Derzeit bestehen jedoch erhebliche Abwärtsrisiken, nicht zuletzt durch die Handelskonflikte, den Brexitprozess und geopolitische Spannungen", schränkte das Ministerium zugleich ein.
Die maue Konjunktur dürfte sich auch auf die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen auswirken. "Am Arbeitsmarkt macht sich die schwächere Konjunktur allmählich bemerkbar", wird im Monatsbericht betont. "Der Beschäftigungsaufbau setzt sich mit gedrosselter Dynamik fort."