WIESBADEN (dpa-AFX) - Weniger Krankheitsfälle im milden Winter haben die Arbeitskosten in deutschen Unternehmen zu Jahresbeginn in Schach gehalten. Mit einem Plus von nur 0,5 Prozent stiegen die Kosten für eine in Deutschland geleistete Arbeitsstunde deutlich langsamer als im Schnitt der EU, der bei 1,2 Prozent lag, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete. Auch im Euro-Währungsgebiet kletterten die Arbeitskosten mit 0,9 Prozent schneller als in Deutschland.
Vor allem die im Vergleich zum Jahresbeginn 2013 deutlich um 2,2 Prozent gefallenen Lohnnebenkosten dämpften die Entwicklung. Hier spiegelt sich nach Einschätzung der Statistiker der milde Winter wider, der zu weniger Krankheitsfällen bei den Beschäftigten geführt hat. In der Folge sanken die zu den Nebenkosten zählenden Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall.
Die Bruttoverdienste der Beschäftigten legten im ersten Quartal mit einem Plus um 1,3 Prozent schneller zu als die Arbeitskosten. Für das zweite Quartal haben die Statistiker einen jahresbezogenen Zuwachs von 1,6 Prozent ermittelt. Zusammen mit den nun wieder höheren Nebenkosten ergeben sich daraus um 1,7 Prozent gestiegene Gesamtkosten für eine Arbeitsstunde. Das entspricht der Entwicklung aus 2013. In den beiden Jahren zuvor waren die deutschen Arbeitskosten mit 2,8 beziehungsweise 3,2 Prozent deutlich schneller gewachsen.
Für das zweite Quartal lagen noch keine europäischen Vergleichswerte vor. Der Vergleich für die ersten drei Monate bezieht sich auf 26 von 28 Mitgliedstaaten der EU in den jeweiligen Landeswährungen und ohne den Agrarbereich. Die Daten aus Griechenland lagen nicht vor und die aus Österreich seien vertraulich, so das Bundesamt.gf