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ROUNDUP: Ungleichmäßiger Aufschwung in der Eurozone - Sorgen um Frankreich

Veröffentlicht am 21.08.2015, 13:26
© Reuters.  ROUNDUP: Ungleichmäßiger Aufschwung in der Eurozone - Sorgen um Frankreich

LONDON (dpa-AFX) - In der Eurozone kommt der wirtschaftliche Aufschwung weiterhin nicht gleichmäßig in Gang. Zwar stieg überraschend die Stimmung in den Führungsetagen großer Unternehmen, wie eine am Freitag veröffentlichte Umfrage des Forschungsunternehmens Markit zeigte. So legte der Indikator für die Stimmung der Einkaufsmanager im August von 53,9 Punkten im Vormonat auf 54,1 Zähler zu, während Experten einen leichten Rückgang gemeldet hatten. Die Daten zeigen aber starke Unterschiede. Sie deuten auf ein robustes Wachstum in Deutschland hin und signalisieren gleichzeitig einen empfindlichen Rückschlag in Frankreich.

"Die Zahlen in Frankreich enttäuschen, vor allem in der Industrie", kommentierte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone sank der Stimmungsindikator für das Verarbeitende Gewerbe weiter unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten. Das heißt: Trotz guter Rahmenbedingungen durch den günstigen Eurokurs und billiges Rohöl signalisieren die Daten eine schrumpfende Industrie in Frankreich. Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit lastet laut Umlauf auf der französischen Industrie.

ROBUSTER AUFSCHWUNG IN DEUTSCHLAND

Ein ganz anderes Bild zeigt sich hingegen in Deutschland. In der größten Volkswirtschaft der Eurozone läuft der Aufschwung in robusten Bahnen. "Dank der stärksten Produktions- und Auftragszuwächse seit April hat die deutsche Wirtschaft im August einen Gang hochgeschaltet", sagte Oliver Kolodseike, Volkswirt bei Markit.

Selbst die Konjunkturflaute in China scheint die deutsche Industrie gut wegzustecken. "Die deutschen Unternehmen scheinen es also locker zu nehmen, wenn es in China nicht mehr ganz so rund läuft", kommentierte VP Bank-Chefvolkswirt Thomas Gitzel. Seiner Einschätzung nach kann das solide Wachstum der US-Wirtschaft und die Erholung in vielen Ländern der Eurozone die Sorge vor einem schwächeren China-Geschäft ausgleichen.

ALARMIERENDE DATEN AUS CHINA

Dabei sind jüngste Daten aus China alarmierend: Am Morgen wurde bekannt, dass die Stimmung chinesischer Unternehmer auf den tiefsten Stand seit März 2009 gefallen ist. Das geht aus einem wichtigen Frühindikator für die Konjunktur des Landes hervor, der ebenfalls vom Londoner Forschungsinstitut Markit ermittelt und durch das chinesische Wirtschaftsmagazin Caixin veröffentlicht wird.

Neben Deutschland hat sich das Wachstum laut den Markit-Experten auch in den anderen Ländern der Eurozone mit Ausnahme von Frankreich beschleunigt. Hier gehen die Forscher mittlerweile von einem Wachstum aus, das so hoch ist wie seit Juli 2007 nicht mehr. Sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor sei der Arbeitsplatzaufbau solide. Für Italien und Spanien wird Markit die Stimmungsdaten für August erst später veröffentlichen.

^Region/Index August Prognose Juli (vorläufig)

EURORAUMGesamt 54,1 53,7 53,9Verarb. Gew. 52,4 52,2 52,4Dienste 54,3 54,0 54,0 DEUTSCHLANDVerarb. Gew. 53,2 51,6 51,8Dienste 53,6 53,7 53,8 FRANKREICHVerarb. Gew.

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