LONDON (dpa-AFX) - Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im August erneut verschlechtert und ist auf den tiefsten Stand seit eineinhalb Jahren gefallen. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum Vormonat um einen Punkt auf 48,9 Zähler, wie die Marktforscher am Montag in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilten. Das erste Umfrageergebnis wurde leicht nach unten korrigiert. Der Indikator liegt weiter unter der Marke von 50 Punkten, die Wachstum von Schrumpfung trennt.
Sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor trübte sich die Stimmung ein. Unter den Dienstleistern, wo die Entwicklung bis zuletzt noch von der weniger angespannten Corona-Lage profitieren konnte, fiel der Index unter die Wachstumsgrenze. In diesem Bereich liegt er auch für die Industrieunternehmen, die schon seit längerem von zahlreichen Entwicklungen wie brüchigen Lieferketten, Ukraine-Krise und hohen Rohstoffpreisen belastet werden.
Die Wahrscheinlichkeit einer schrumpfenden Wirtschaft im Sommerquartal sei gestiegen, kommentierte S&P-Chefökonom Chris Williamson. Unternehmen und Haushalte schnallten die Gürtel angesichts der hohen Inflation und der ungewissen Konjunkturaussichten enger. Da jetzt auch die Serviceanbieter unter den Belastungen litten, gehe es nunmehr sektorübergreifend bergab.