SEOUL (dpa-AFX) - Die Wirtschaft des weithin isolierten Nordkorea ist 2013 nach Schätzungen aus Südkorea das dritte Jahr hintereinander gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Nachbarlandes habe im Jahresvergleich um 1,1 Prozent zugelegt, hieß es am Freitag in einem Bericht der südkoreanischen Zentralbank. Im Jahr 2012 hatte der Zuwachs der Bank of Korea zufolge 1,3 Prozent betragen. Das kommunistische Regime in Pjöngjang selbst gibt keine Daten bekannt. Das hochgerüstete Land ist seit Jahren aufgrund von Misswirtschaft und Naturkatastrophen auf Nahrungshilfe von außen angewiesen.
Während die Bautätigkeiten in Nordkorea den Schätzungen zufolge um ein Prozent geschrumpft sind, stiegen die Agrarproduktion laut der Zentralbank Südkoreas aufgrund des besseren Wetters sowie die Förderung von Rohstoffen wie Kohle und Eisenerz an. Die Exporte hätten im vergangenen Jahr um 11,7 Prozent auf 3,22 Milliarden Dollar zugenommen. Das Land exportiert vornehmlich nach China. Der Wert der Ausfuhren liegt im internationalen Vergleich jedoch auf einem extrem niedrigen Niveau.
Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen in dem bitterarmen Land betrug 2013 den Schätzungen zufolge rund 1,38 Millionen südkoreanische Won (etwa 999 Euro). Die Zentralbank in Seoul greift bei den BIP-Berechnungen unter anderem auf Daten von Forschungsinstituten zurück, die sich auf Nordkorea spezialisiert haben. Oppositionsparteien sind in Nordkorea ebenso unbekannt wie freie Medien. Hunger ist für die breite Bevölkerung das größte Problem.b