(Neu: Details, Analysten, Aktienkurs)
KASSEL (dpa-AFX) - Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S hat trotz eines robusten dritten Quartals seine Prognose für 2011 wegen der wachsenden Unsicherheit leicht gesenkt. 'Bei unserer Einschätzung zum Jahr 2012 hat uns die derzeit allgegenwärtige Unsicherheit über die künftige konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft dazu bewogen, etwas vorsichtiger zu sein', sagte Konzernchef Norbert Steiner am Donnerstag. Die Kunden agierten vorsichtig. Im nächsten Jahr sei eine stabile Umsatzentwicklung und ein hohes Ergebnisniveau wahrscheinlich. Zudem kappte er die oberen Bandbreiten der bisherigen Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Jahr. K+S-Aktien waren schwächster Wert in einem etwas festeren Dax .
Die Unsicherheit schlage sich zum Teil im Kaufverhalten der Kunden nieder, erklärte Steiner. Diese seien insgesamt vorsichtiger. Allerdings seien die Lager im Handel im Gegensatz zur Krise vor drei Jahren nicht spekulativ aufgebläht, so dass sich die Vorsicht allenfalls vorübergehend auf das Geschäft auswirken dürfte. Die Preise für Agrarprodukte befänden sich trotz der jüngsten Abschwächung weiterhin auf einem Niveau, das den Düngemitteleinsatz für die Landwirte lohnend erscheinen lasse. Die Perspektiven seien deshalb generell weiter günstig.
AKTIENKURS SACKT AN DAX-ENDE
Dennoch kappte Steiner die Prognosen für das laufende Jahr leicht. Er rechnet nun mit einem operativen Ergebnis (EBIT I) von 0,95 bis 1,00 Milliarden Euro. Bisher hatte er einen etwas deutlicheren Schub von 0,71 Milliarden Euro im Vorjahr auf 0,95 bis 1,05 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Auch beim Umsatz senkte er die obere Spanne der Erwartung für 2011 um 50 Millionen auf 5,00 bis 5,25 Milliarden Euro, nach 4,63 Milliarden Euro 2010.
Dies kam am Finanzmarkt ausgesprochen negativ an. K+S-Aktien sackten mit einem Abschlag von 4,91 Prozent auf 42,315 Euro an das Dax-Ende. Händler zeigten sich von der Prognosesenkung negativ überrascht. Überwiegend positiv äußerten sich hingegen einige Analysten. Commerzbank-Experte Lutz Grüten zeigte sich von der Entwicklung im dritten Quartal insgesamt positiv überrascht. Sowohl in der Salz- als auch in der Düngersparte hätten die Margen leicht über seinen Schätzungen gelegen. Die vom Unternehmen nach unten eingegrenzte Spanne für das Gewinnziel liege nun am unteren Ende der durchschnittlichen Marktprognosen. Aus Sicht von UBS-Analyst Joe Dewhurst erfüllte K+S die Erwartungen weitgehend. Doch auch er wertete die leichte Absenkung des oberen Endes des Zielkorridors beim Gewinn negativ.
HÖHERE KALIPREISE UND STARKE NACHFRAGE TREIBEN
Im dritten Quartal blieb K+S klar auf Wachstumskurs. Höhere Kalipreise und eine starke Nachfrage sorgten für einen Umsatzschub um 17 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und vor Bewertungsveränderungen von Derivaten (EBIT I) kletterte noch deutlicher um 69 Prozent auf 198,5 Millionen Euro. Hier werden unter anderem Finanzgeschäfte zur Absicherung von Wechselkursrisiken herausgerechnet. Der bereinigte Gewinn verdreifachte sich auf 121,8 Millionen Euro. Mit den Kennzahlen übertraf der Konzern die Erwartungen der befragten Experten.
Für 2012 sei ein Weltkaliabsatz von mindestens 60 Millionen Tonnen zu erwarten, nach angepeilten 58 bis 60 Millionen Tonnen im laufenden Jahr, stellte Steiner in Aussicht. Die Einschätzung beruhe vor allem auf einem für die Ertragsperspektiven der Landwirtschaft weiter attraktiven Niveau der Preise für Agrarrohstoffe. Bei hohen Agrarpreisen leisten sich diese eher den Einsatz von Dünger. Die positive Nachfrageentwicklung sollte sich auch bei Stickstoff- und Mehrnährstoffdüngern im Jahr 2012 fortsetzen. Im Salzgeschäft sei im kommenden Jahr sowohl für den europäischen als auch für den nordamerikanischen Auftausalzmarkt nach dem sehr hohen Niveau im Vorjahr von einem durchschnittlichen Absatz auszugehen. Die Nachfrage der Chemieindustrie nach Industriesalz sollte moderat steigen./jha/mne/wiz
KASSEL (dpa-AFX) - Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S
Die Unsicherheit schlage sich zum Teil im Kaufverhalten der Kunden nieder, erklärte Steiner. Diese seien insgesamt vorsichtiger. Allerdings seien die Lager im Handel im Gegensatz zur Krise vor drei Jahren nicht spekulativ aufgebläht, so dass sich die Vorsicht allenfalls vorübergehend auf das Geschäft auswirken dürfte. Die Preise für Agrarprodukte befänden sich trotz der jüngsten Abschwächung weiterhin auf einem Niveau, das den Düngemitteleinsatz für die Landwirte lohnend erscheinen lasse. Die Perspektiven seien deshalb generell weiter günstig.
AKTIENKURS SACKT AN DAX-ENDE
Dennoch kappte Steiner die Prognosen für das laufende Jahr leicht. Er rechnet nun mit einem operativen Ergebnis (EBIT I) von 0,95 bis 1,00 Milliarden Euro. Bisher hatte er einen etwas deutlicheren Schub von 0,71 Milliarden Euro im Vorjahr auf 0,95 bis 1,05 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Auch beim Umsatz senkte er die obere Spanne der Erwartung für 2011 um 50 Millionen auf 5,00 bis 5,25 Milliarden Euro, nach 4,63 Milliarden Euro 2010.
Dies kam am Finanzmarkt ausgesprochen negativ an. K+S-Aktien sackten mit einem Abschlag von 4,91 Prozent auf 42,315 Euro an das Dax-Ende. Händler zeigten sich von der Prognosesenkung negativ überrascht. Überwiegend positiv äußerten sich hingegen einige Analysten. Commerzbank-Experte Lutz Grüten zeigte sich von der Entwicklung im dritten Quartal insgesamt positiv überrascht. Sowohl in der Salz- als auch in der Düngersparte hätten die Margen leicht über seinen Schätzungen gelegen. Die vom Unternehmen nach unten eingegrenzte Spanne für das Gewinnziel liege nun am unteren Ende der durchschnittlichen Marktprognosen. Aus Sicht von UBS-Analyst Joe Dewhurst erfüllte K+S die Erwartungen weitgehend. Doch auch er wertete die leichte Absenkung des oberen Endes des Zielkorridors beim Gewinn negativ.
HÖHERE KALIPREISE UND STARKE NACHFRAGE TREIBEN
Im dritten Quartal blieb K+S klar auf Wachstumskurs. Höhere Kalipreise und eine starke Nachfrage sorgten für einen Umsatzschub um 17 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und vor Bewertungsveränderungen von Derivaten (EBIT I) kletterte noch deutlicher um 69 Prozent auf 198,5 Millionen Euro. Hier werden unter anderem Finanzgeschäfte zur Absicherung von Wechselkursrisiken herausgerechnet. Der bereinigte Gewinn verdreifachte sich auf 121,8 Millionen Euro. Mit den Kennzahlen übertraf der Konzern die Erwartungen der befragten Experten.
Für 2012 sei ein Weltkaliabsatz von mindestens 60 Millionen Tonnen zu erwarten, nach angepeilten 58 bis 60 Millionen Tonnen im laufenden Jahr, stellte Steiner in Aussicht. Die Einschätzung beruhe vor allem auf einem für die Ertragsperspektiven der Landwirtschaft weiter attraktiven Niveau der Preise für Agrarrohstoffe. Bei hohen Agrarpreisen leisten sich diese eher den Einsatz von Dünger. Die positive Nachfrageentwicklung sollte sich auch bei Stickstoff- und Mehrnährstoffdüngern im Jahr 2012 fortsetzen. Im Salzgeschäft sei im kommenden Jahr sowohl für den europäischen als auch für den nordamerikanischen Auftausalzmarkt nach dem sehr hohen Niveau im Vorjahr von einem durchschnittlichen Absatz auszugehen. Die Nachfrage der Chemieindustrie nach Industriesalz sollte moderat steigen./jha/mne/wiz