Frankfurt, 27. Nov (Reuters) - Deutsche knausern dieses Jahr etwas mit Weihnachtsgeschenken und spenden einer Studie zufolge verstärkt für Flüchtlinge. Im Schnitt wollen Bundesbürger diesmal 274 Euro für Geschenke ausgeben und damit elf Euro weniger als im vorigen Jahr, ergab eine am Freitag veröffentlichte Umfrage der GfK-Konsumforscher. Dafür sei in diesem Jahr weit mehr gespendet worden: Bis Herbst stieg das Volumen über das Jahr gesehen um 14 Prozent. Im September, als das Flüchtlingsthema die Schlagzeilen ganz besonders stark prägte, habe es ein Plus von 40 Prozent gegeben, sagte GfK-Studienleiter Wolfgang Adlwarth zu Reuters. Ganz besonders viel Geld komme dabei von der Altersgruppe der etwa 30-Jährigen: Sie gebe 24 Euro weniger für Präsente aus, üblicherweise dafür aber pro Kopf 63 Euro mehr an Flüchtlings-Hilfsorganisationen.
Insgesamt kann der Handel nach Schätzungen der Marktforscher auf Umsätze von 14,3 Milliarden Euro mit Weihnachtsgeschenken hoffen, ein Minus zum Vorjahr von fünf Prozent. Das Weihnachtsgeschäft - also die Umsätze im November und Dezember - ist für den Einzelhandel immens wichtig. Die Anschläge von Paris am 13. November hatten auf die Erhebung noch keinen Einfluss - die Umfrage war zuvor abgeschlossen worden.
Die beliebtesten Geschenke sind weiterhin Bücher, Spielwaren und Kleidung. Als Trend zeichneten sich Geldgeschenke unter dem Weihnachtsbaum ab, sagte Adlwarth. "Um bei der Wahl der Geschenks nicht daneben zu greifen, verschenken die Deutschen gerne Bargeld." Das Volumen von 3,5 Milliarden Euro dürfte später in den Kassen der Einzelhändler landen.