Der Black Friday beginnt jetzt! Holen Sie sich 60% RABATT auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Deutsche Datenschützer warten nicht auf Safe-Harbor-Beschwerden

Veröffentlicht am 26.10.2015, 16:48
© Reuters.  ROUNDUP: Deutsche Datenschützer warten nicht auf Safe-Harbor-Beschwerden
META
-

HAMBURG (dpa-AFX) - Die Datenschutzbehörden in Deutschland werden nach dem EuGH-Urteil zur Rechtmäßigkeit von Datenübertragungen von Europa in die USA nicht darauf warten, dass sich Betroffene beschweren. Der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit kündigte am Montag stellvertretend für seine Landeskollegen an, Unternehmen daraufhin zu überprüfen, ob sie Daten weiterhin allein auf Grundlage von der vom EuGH kassierten Rechtskonstrukt "Safe Harbor" in die USA übermitteln. "Diese Prüfung wird insbesondere bei den Töchterunternehmen von Safe-Harbor-gelisteten US-Firmen erfolgen, die ihren Sitz in Hamburg haben und ihre Daten an die Mutterunternehmen in den USA übersenden. Untersagungsverfügungen können sich daran anschließen."

Die Konferenz der unabhängigen Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder hatte in der vergangenen Woche die Zulässigkeit der Datentransfers in die USA in Frage gestellt. Viele Unternehmen verwenden dafür sogenannte Standardvertragsklauseln oder verbindliche Unternehmensregelungen (BCR). Die Datenschützer bezweifeln, ob diese Instrumente noch Gültigkeit haben. Allerdings ist diese Rechtsauffassung umstritten. Die Datenschutzbehörden betonten, sie würden derzeit keine neuen Genehmigungen für Datenübermittlungen in die USA auf Grundlage der BCR oder Datenexportverträgen erteilen.

"Nachdem der Europäische Gerichtshof das Safe-Harbor-Abkommen überraschend für ungültig erklärt hat, lassen die Datenschutzexperten die Unternehmen jetzt im Regen stehen", kritisierte Datenschutz-Experte Tim Wybitul von der Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells. "Sie wollen Datenübermittlungen in die USA auf Grundlage von verbindlichen Unternehmensregeln nicht mehr genehmigen. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das seit 20 Jahren angewendet wird."

Johannes Caspar, der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, erklärte: "Es gilt der Grundsatz: Wer unsere Daten importiert, muss auch einen angemessenen Schutzstandard für diese bereithalten." Wer europäische Daten exportieren möchte, dürfe dies nur, wenn ein solcher Standard bestehe. "Die Übermittlung von Daten in die USA steht seit dem EuGH-Urteil auf dem Prüfstand. Wer unabhängig von den rechtlichen und politischen Konsequenzen des Urteils bleiben will, sollte insbesondere darüber nachdenken, personenbezogene Daten künftig nur auf Servern innerhalb der EU zu speichern."

Der EuGH hatte Anfang Oktober nach einer Klage eines österreichischen Facebook (NASDAQ:FB) (ETR:FB)-Nutzers die Regelung zum Datenaustausch zwischen den USA und der EU ("Safe Harbor") gekippt. In den USA sei der Datenschutz nicht ausreichend.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.