* Einigung zwischen Republikanern und Demokraten nicht absehbar
* Positive Konjunkturdaten halten Verluste in Grenzen
* Industriewerte verlieren
(neu: Schlusskurse, Umsätze, Baidu)
New York, 26. Jul (Reuters) - Der ungelöste Schuldenstreit
zwischen Demokraten und Republikanern hat dem US-Börsenhandel am
Dienstag erneut die Marschroute vorgegeben und überzeugende
Quartalszahlen aus der Wahrnehmung der Börsianer verdrängt.
Anleger und Händler blieben zwar grundsätzlich zuversichtlich,
dass die Politiker sich noch rechtzeitig vor der Frist am 2.
August zu einer Lösung durchringen können - sie machten sich
jedoch zunehmend Sorgen, dass die danach anstehenden
Haushaltskürzungen das Wachstum bremsen könnten. Begrenzt wurde
der Abwärtstrend durch positive Konjunkturdaten: Das
Verbrauchervertrauen stieg im Juli überraschend an.
Industriewerte gehörten zu den größten Verlieren, während
Technologieaktien wie am Vortag zulegten: Apple
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte verlor 0,7 Prozent auf 12.501 Punkte. Im Handelsverlauf pendelte der Index zwischen 12.489 und 12.593 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500<.SPX> sank um 0,4 Prozent auf 1331 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> schloss 0,1 Prozent schwächer auf 2839 Stellen. In Frankfurt verließ der Dax<.GDAXI> dagegen den Handel mit einem Plus von 0,1 Prozent bei 7349 Stellen.
Im Schuldenstreit schwinde langsam das Vertrauen in die Politik, sich doch noch zu einigen, sagte Hugh Johnson von der gleichnamigen Beratungsfirma in New York. Peter Cardillo von Avalon Partners ergänzte: "Die Investoren erwarten zwar keinen Zahlungsausfall, aber sie sorgen sich, welche Kürzungen vorgenommen werden und was die Politiker sonst noch entscheiden." In der Konsequenz hielten sich Händler zurück, weniger Aktien als üblich wechselten den Besitzer.
Den Politikern in Washington läuft die Zeit für eine Einigung im erbitterten Schuldenstreit davon. Bis Dienstag in einer Woche muss die gesetzlich verankerte Grenze von bislang 14,3 Billionen Dollar angehoben werden, sonst kann die US-Regierung ihre Rechnungen nicht mehr begleichen.[ID:nLDE76P0XA]
Trotz der politischen Hängepartie konzentrierten sich die
Anleger auch auf die laufende Bilanzsaison. Höhere
Verkaufspreise und das gute Geschäft in Nordamerika bescherten
dem US-Autobauer Ford
Der US-Druckerhersteller Lexmark
Zu den Verlierern gehörten die Titel des US-Mischkonzerns
3M
Papiere der Internetvideothek Netflix
UPS-Aktien
An der New York Stock Exchange wechselten rund 840 Millionen Aktien den Besitzer. 999 Werte legten zu, 1960 gaben nach und 123 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,74 Milliarden Aktien 874 im Plus, 1667 im Minus und 108 unverändert.
(Reporter: Caroline Valetkevitch; bearbeitet von Axel Hildebrand; redigiert von Christian Rüttger)