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Die Preisgestaltung ist immer noch ein großes Problem für Micron

Veröffentlicht am 04.07.2019, 10:00
Aktualisiert 04.07.2019, 10:07
© Reuters.

Die Aktien des Chipherstellers Micron Technology (WKN:869020) stiegen am Mittwoch, nachdem das Unternehmen die Schätzungen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres übertroffen hatte und die Nachfrage für den Rest des Jahres optimistisch einschätzte. Die Rallye ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da Micron angesichts der Preisprobleme immer noch mit Problemen konfrontiert ist.

Erhöhter Lagerbestand und ein schwieriges Umfeld Der Markt ignorierte die Tatsache, dass die Gewinnprognose von Micron schrecklich war. Das Unternehmen erwartet, dass sich das bereinigte Ergebnis je Aktie im vierten Quartal im Vergleich zum dritten Quartal halbiert. Diese schwachen Ergebnisse werden von anhaltenden Preisrückgängen getragen, die auf ein anhaltendes Überangebot zurückzuführen sind. Obwohl sich die Lagerbestände bei den Kunden langsam abbauen, haben sich die eigenen Lagerbestände von Micron erhöht.

„In den letzten Monaten haben sich die Verbesserungen der Kundenlagerbestände in den meisten Endmärkten weitgehend im Rahmen unserer Erwartungen entwickelt“, sagte CEO Sanjay Mehrotra bei der Telefonkonferenz zum dritten Quartal. Das Unternehmen erwartet ein gesundes Wachstum der DRAM-Bitnachfrage im zweiten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr sowie eine Verbesserung der NAND-Bitnachfrage.

Aber das Überangebot ist nicht verschwunden – es hat sich vom Verbraucher zum Produzenten verlagert. „Auch wenn sich die Kundenbestände an DRAM und NAND in den meisten Endmärkten verbessern, haben sich die Produzentenbestände erhöht“, sagte Mehrotra. Micron hatte am Ende des dritten Quartals 4,9 Mrd. US-Dollar an Lagerbeständen in seiner Bilanz, 11,7 % mehr als im zweiten Quartal und 36,4 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Und das trotz eines Umsatzrückgangs von 38,6 % gegenüber dem Vorjahr.

Die Bitnachfrage muss deutlich steigen, damit sich die Lagerbestände nicht weiter erhöhen. Das Unternehmen erwartet, dass sich die Lagersituation bis zum Ende des Jahres verbessert, aber sie wird wahrscheinlich nicht wieder normal sein, so Finanzvorstand David Zinsner, der sagte: „Wir denken, dass wir bis zum Ende des Kalenderjahres an einem relativ guten Punkt sein werden, vielleicht nicht auf einem optimalen Niveau, was die Quoten angeht, aber sicherlich besser als jetzt…“

Obwohl sich der Markt auf Microns Prognose einer steigenden Bitnachfrage konzentrierte, verschlechterten sich die Gesamtaussichten in den letzten drei Monaten sogar. „Obwohl die bereits angekündigten Kürzungen der Investitionsausgaben sich in der zweiten Hälfte des Kalenderjahres auf das Angebot der Industrie auswirken werden, gehen wir davon aus, dass weitere Kürzungen des Investitions- und Bitangebots erforderlich sein werden, um die Industrie wieder zu einem gesunden Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu bringen“, sagte Mehrotra.

Micron verdoppelt seine NAND-Wafer-Startreduzierung von 5 auf 10 % und reduziert seinen Investitionsausblick für das Geschäftsjahr 2020. Micron hatte zuvor seinen Investitionsausblick für das Geschäftsjahr 2019 von 10,5 auf 9 Mrd. US-Dollar zurückgeschraubt. Das Unternehmen geht nun davon aus, dass die Investitionen im Geschäftsjahr 2020 „deutlich niedriger als im Geschäftsjahr 2019“ ausfallen werden.

Die Investitionskürzungen von Micron bedeuten, dass das Geschäftsjahr 2020 zumindest zu Beginn ein weiteres schwieriges Jahr für die Speichermärkte sein wird. Wenn Micron zuversichtlich wäre, dass dieser Abschwung fast vorbei ist, würde das Unternehmen die Investitionen für das nächste Jahr nicht drastisch reduzieren. Schließlich werden Investitionskürzungen dazu beitragen, diese Phase des Überangebots zu beenden. Aber es wird wahrscheinlich noch mindestens ein paar Quartale dauern, bis das passiert.

Während Micron in der zweiten Hälfte des Kalenderjahres mehr Bits liefern wird, werden sich seine Margen weiter verschlechtern, solange die Preise weiter rapide sinken. Das Unternehmen erwartet trotz der erwarteten Verbesserung der Nachfrage eine bereinigte Bruttomarge von 29 % im vierten Quartal des Geschäftsjahres, gegenüber 39,3 % im dritten Quartal.

Fazit: Es sieht immer noch so aus, als ob das Schlimmste noch vor Micron liegt.

Dieser Artikel wurde von Timothy Green auf Englisch verfasst und am 27.06.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool hat keine Position in einer der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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