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Teurere Lebensmittel und Osterhasen-Effekt schieben Inflation an

Veröffentlicht am 29.03.2018, 15:25
© Reuters. A woman checks vegetables at the Biocompany organic supermarket in Berlin

Berlin (Reuters) - Teurere Nahrungsmittel und höhere Reisekosten treiben die Inflation in Deutschland etwas nach oben.

© Reuters. A woman checks vegetables at the Biocompany organic supermarket in Berlin

Im März lagen die Verbraucherpreise im Schnitt 1,6 Prozent über dem Niveau vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Berechnungen am Donnerstag mitteilte. Im Februar betrug die Jahresteuerung 1,4 Prozent. Der Anstieg im laufenden Monat ist zwar der erste seit November, er fällt aber geringer aus als erwartet. Denn von Reuters befragte Ökonomen hatten mit 1,7 Prozent gerechnet. Trotz des kräftigen Aufschwungs bleibt die Inflation damit moderat. "Eine Lohn-Preis-Spirale ist kaum zu erkennen", sagte ING-Diba-Chefökonom Carsten Brzeski.

Vor allem teurere Nahrungsmittel sorgten nun für einen Preisschub. Lebensmittel verteuerten sich um 2,9 Prozent und damit fast drei Mal so stark wie im Vormonat, während Energie im Schnitt 0,5 Prozent mehr kostete als vor Jahresfrist. Zudem kletterten die Gebühren für Dienstleistungen um 1,8 Prozent. Dabei zogen allein die Kosten für Pauschalreisen in vielen Bundesländern um 3,2 Prozent an. "Ein Teil des stärkeren Preisauftriebs erklärt sich durch das frühe Osterfest, das Preise von Urlaubsreisen und Kraftstoffen nach oben treibt", sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. Auch Brzeski betonte: "Wieder einmal verzerrt der Osterhasen-Effekt die deutschen Inflationsdaten."

Die Analysten von Oxford Economics sprachen von einer positiven Preisentwicklung. "Wir erwarten, dass die Inflation bis Jahresende näher in Richtung zwei Prozent steigt." Auch KfW-Fachmann Zeuner setzt auf einen Aufwärtstrend: "Die Inflation hat im März die Talsohle für dieses Jahr durchschritten." Dies dürfte auch die Europäische Zentralbank freuen. Denn die Währungshüter sehen Werte von knapp unter zwei Prozent als ideal für die Konjunktur in der Euro-Zone.

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