ATHEN/BERLIN (dpa-AFX) - Der Tourismus in Griechenland kann 2012 nach Einschätzung der 'Task Force' der EU nicht an seine Erfolge aus dem Vorjahr anknüpfen. 'Im vergangen Jahr hat sich der Sektor sehr gut entwickelt. Für dieses Jahr sieht es weniger gut aus als 2011', sagte der Chef des EU-Expertenteams, Horst Reichenbach, dem 'Handelsblatt' (Montag). Möglicherweise zeigten dabei auch antideutsche Kampagnen in Griechenland Wirkung. 'Die Zahl deutscher Touristen ist in der Tat rückläufig. Da mag die Stimmung im Land eine Rolle spielen.' Die Entwicklung habe aber sicher auch damit zu tun, dass Nordafrika nach der Stabilisierung der Lage dort wieder als Reiseziel infrage komme.
Wenig förderlich für das Image des Reiseziels im Südosten Europas dürften auch wiederkehrende Streiks sein. Aus Protest gegen die Kürzung ihrer Renten um sieben Prozent wollen die Besatzungen der griechischen Fähren ab Montagmorgen für 48 Stunden streiken. Betroffen werden vor allem die Inseln der Ägäis sein, die keinen Flughafen haben. Diese werden wegen des Streiks praktisch von der Außenwelt abgeschnitten sein. Wie die Gewerkschaft der Seeleute (PNO) am Sonntag mitteilte, soll am Dienstag beraten werden, ob der Streik für weitere zwei Tage verlängert wird. Die Kürzungen der Renten der Seeleute ist Teil von umfangreichen Kürzungen aller Renten in Griechenland und wesentlicher Bestandteil des harten Sparprogramms zur Rettung Griechenlands vor dem Bankrott.
Derweil will die Regierung in Athen mit verkürzten Genehmigungsverfahren für Infrastrukturprojekte Investoren den Sprung in das krisengeplagte Land erleichtern. Im Visier hat die Regierung in Athen vor allem den Solarstrom, der nach Worten des Umweltministers Giorgos Papakonstantinou noch vor 2015 aus Griechenland nach Europa fließen soll.
'Ein Gesetz für einfachere Genehmigungen bei Schlüsselprojekten verabschieden wir in diesen Wochen', kündigte Papakonstantinou in der 'Wirtschaftswoche' an. 'Der Investor muss dann nichts mehr dazu tun, er erhält von uns komplett genehmigtes Gelände, das sich im öffentlichen Besitz befindet. Er kann sofort starten.' Geführt werden solle die entstehende Solarstromindustrie von einem neuen staatlichen Unternehmen, der Helios SA, die zusammen mit privaten Investoren Gemeinschaftsunternehmen zum Bau von Kraftwerken bilden solle.
'Bis Ende des Jahres schließen wir alle administrativen Vorbereitungen ab. Bis Ende 2013 geht die erste Anlage mit 300 Megawatt in Betrieb, um zu zeigen: Es funktioniert', zitiert das Magazin den griechischen Umweltminister.
Die griechische Wirtschaft schrumpft seit mehr als vier Jahren ununterbrochen. Allein 2011 erreichte die Rezession den Rekordwert von rund minus 7 Prozent. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 21 Prozent. Dennoch muss das Land - als Bedingung für internationale Milliardenhilfen - drakonische Sparmaßnahmen auf sich nehmen, die die Wirtschaft zusätzlich schwächen. Deswegen mehren sich Stimmen, die neben dem harten Sparkurs eine Art 'Marshallplan' zu Aufbau einer wettbewerbsfähigen Ökonomie fordern.
Die 'Task Force' will dem Land helfen, seine am Boden liegende Wirtschaft wiederzubeleben. Außerdem soll der marode Staatsapparat mit Reformen auf Vordermann gebracht werden. Insgesamt hatte die 'Task Force' 180 Projekte in den Sektoren Verkehr, Tourismus und Energie sowie Landwirtschaft ins Visier genommen. Dorthin könnten Gelder aus EU-Fonds fließen. Große Fortschritte macht Reichenbach bei der Ausgabenkontrolle aus: 'Die Fortschritte bei der Budgetkontrolle sind erstaunlich. Es gibt inzwischen erstmals einen kompletten Überblick über die Ausgaben des Landes, sowohl auf zentraler Ebene wie auch in den Regionen und im Lokalen.'/tt/DP/ep
Wenig förderlich für das Image des Reiseziels im Südosten Europas dürften auch wiederkehrende Streiks sein. Aus Protest gegen die Kürzung ihrer Renten um sieben Prozent wollen die Besatzungen der griechischen Fähren ab Montagmorgen für 48 Stunden streiken. Betroffen werden vor allem die Inseln der Ägäis sein, die keinen Flughafen haben. Diese werden wegen des Streiks praktisch von der Außenwelt abgeschnitten sein. Wie die Gewerkschaft der Seeleute (PNO) am Sonntag mitteilte, soll am Dienstag beraten werden, ob der Streik für weitere zwei Tage verlängert wird. Die Kürzungen der Renten der Seeleute ist Teil von umfangreichen Kürzungen aller Renten in Griechenland und wesentlicher Bestandteil des harten Sparprogramms zur Rettung Griechenlands vor dem Bankrott.
Derweil will die Regierung in Athen mit verkürzten Genehmigungsverfahren für Infrastrukturprojekte Investoren den Sprung in das krisengeplagte Land erleichtern. Im Visier hat die Regierung in Athen vor allem den Solarstrom, der nach Worten des Umweltministers Giorgos Papakonstantinou noch vor 2015 aus Griechenland nach Europa fließen soll.
'Ein Gesetz für einfachere Genehmigungen bei Schlüsselprojekten verabschieden wir in diesen Wochen', kündigte Papakonstantinou in der 'Wirtschaftswoche' an. 'Der Investor muss dann nichts mehr dazu tun, er erhält von uns komplett genehmigtes Gelände, das sich im öffentlichen Besitz befindet. Er kann sofort starten.' Geführt werden solle die entstehende Solarstromindustrie von einem neuen staatlichen Unternehmen, der Helios SA, die zusammen mit privaten Investoren Gemeinschaftsunternehmen zum Bau von Kraftwerken bilden solle.
'Bis Ende des Jahres schließen wir alle administrativen Vorbereitungen ab. Bis Ende 2013 geht die erste Anlage mit 300 Megawatt in Betrieb, um zu zeigen: Es funktioniert', zitiert das Magazin den griechischen Umweltminister.
Die griechische Wirtschaft schrumpft seit mehr als vier Jahren ununterbrochen. Allein 2011 erreichte die Rezession den Rekordwert von rund minus 7 Prozent. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 21 Prozent. Dennoch muss das Land - als Bedingung für internationale Milliardenhilfen - drakonische Sparmaßnahmen auf sich nehmen, die die Wirtschaft zusätzlich schwächen. Deswegen mehren sich Stimmen, die neben dem harten Sparkurs eine Art 'Marshallplan' zu Aufbau einer wettbewerbsfähigen Ökonomie fordern.
Die 'Task Force' will dem Land helfen, seine am Boden liegende Wirtschaft wiederzubeleben. Außerdem soll der marode Staatsapparat mit Reformen auf Vordermann gebracht werden. Insgesamt hatte die 'Task Force' 180 Projekte in den Sektoren Verkehr, Tourismus und Energie sowie Landwirtschaft ins Visier genommen. Dorthin könnten Gelder aus EU-Fonds fließen. Große Fortschritte macht Reichenbach bei der Ausgabenkontrolle aus: 'Die Fortschritte bei der Budgetkontrolle sind erstaunlich. Es gibt inzwischen erstmals einen kompletten Überblick über die Ausgaben des Landes, sowohl auf zentraler Ebene wie auch in den Regionen und im Lokalen.'/tt/DP/ep