BRAUNSCHWEIG (dpa-AFX) - Gesunkene Preise und höhere Herstellungskosten drücken bei Europas zweitgrößtem Zuckerhersteller auf die Bilanz. Für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres 2013/2014 sank der Nettogewinn der Nordzucker AG in Braunschweig auf 257,8 Millionen Euro. Im Vorjahres-Zeitraum hatte er noch bei 315,5 Millionen Euro gelegen. Der Umsatz sank gleichzeitig von 1,87 Milliarden auf nun 1,84 Milliarden Euro. Höhere Zuckerabsätze hätten die niedrigeren Preise weitgehend kompensieren können, erklärte das Unternehmen am Mittwoch in einer Mitteilung. Nordzucker hat 19 Zuckerfabriken und Raffinerien in Europa und beschäftigt rund 3300 Mitarbeiter.
Vorstandschef Hartwig Fuchs sieht die Talsohle der Preisentwicklung noch nicht erreicht. 'Das dritte Quartal zeigt erneut schwächere Preise', erklärte er laut Mitteilung. Die Rekordwerte im Geschäftsjahr 2012/2013 (28. Februar) mit einem Konzerngewinn von 360 Millionen Euro könnten damit im Geschäftsjahr 2013/2014 wohl nicht wieder erreicht werden, sagte eine Sprecherin. Bei gleichzeitig hohen Lagerbeständen an Zucker weltweit bleibe der Druck auf die Preise bestehen, so die Nordzucker AG. 'Das spiegelt sich auch in unseren Kontrakten wider, die ihre Wirkung im nächsten Geschäftsjahr voll entfalten werden', betonte Hartwig Fuchs.
Die Ergebnisse seien nach zwei außergewöhnlich guten Geschäftsjahren aber weiter auf einem 'sehr ordentlichen Niveau'. Wichtigste Aufgaben sei es, das Unternehmen in einem anspruchsvolleren Markt- und Wettbewerbsumfeld in die Zukunft zu führen und gleichzeitig auf ein Ende der Quoten in 2017 vorzubereiten. Dafür seien effizientere Strukturen nötig./rek/DP/rum