FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist nach der Osterpause mit deutlichen Gewinnen in die kurze Handelswoche gestartet. Der Dax (ETR:DAX) kletterte im frühen Handel am Dienstag um 1,03 Prozent auf 9506,87 Punkte. Für den MDax (ETR:MDAX) ging es um 0,98 Prozent auf 16 300,99 Punkte nach oben und der TecDax (ETR:TDXP) stieg um 1,73 Prozent auf 1219,85 Punkte. Der EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) als Leitindex der Eurozone aber legte lediglich um 0,47 Prozent zu, nachdem die Aktien des Siemens-Rivalen Philips (ASX:PHIA) (FSE:PHI1) angesichts enttäuschender Zahlen um rund sechs Prozent eingebrochen waren.
Die US-Berichtssaison indes laufe bislang positiv, sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Dies überstrahle die Sorgen um eine mögliche Eskalation der Lage in der Ostukraine. Hinzu kam Börsianern zufolge die neu aufgeflammte Übernahmefantasie in der Pharmabranche, die die Aktien des Sektors europaweit beflügelte.
ASTRAZENECA WEIST GEBOT VON PFIZER ZURÜCK
Der US-Pharmakonzern Pfizer hat einem Bericht der "Sunday Times" zufolge in den vergangenen Wochen mit AstraZeneca (ISE:AZN) (SSE:AZN) (FSE:ZEG) über eine mögliche Übernahme gesprochen. AstraZeneca habe zwar dem Werben der Amerikaner nicht nachgegeben. Allerdings könnte Pfizer es mit einem neuen Angebot erneut versuchen. "Die Übernahmefantasie in der Pharmabranche ist zurück", sagte ein Händler. Auch Novartis und GlaxoSmithKline sorgen aktuell mit einem Milliardendeal für Aufsehen.
Dementsprechend führten Pharmaaktien die Liste der Kursgewinner im Dax an. Die Titel von Bayer (ETR:BAYN), Fresenius (ETR:FRE) und Merck KGaA ETR:MRK zogen an der Indexspitze um mehr als zwei Prozent an. Im MDax verteuerten sich die Anteilsscheine des Arzneimittelherstellers Stada (ETR:SAZ) um mehr als drei Prozent.
UBS STUFT DEUTSCHE BANK AB
Andere Nachrichten verblassten angesichts der Neuigkeiten aus der Pharmabranche. So hinkten die Papiere der Deutschen Bank (ETR:DBK) dem Markt mit einem Plus von lediglich 0,22 Prozent hinterher. Die Schweizer Großbank UBS hatte die Kaufempfehlung für die Papiere des Finanzinstituts gestrichen und die Gewinnschätzungen deutlich reduziert. Analyst Daniele Brupbacher verwies auf das im bisherigen Jahresverlauf schwächer als gedachte Ertragsumfeld.
Im SDax (ETR:SDXP) zählten die Papiere von C.A.T. Oil ETR:O2C mit einem Plus von rund vier Prozent zu den Favoriten. Laut einem Händler profitierten die Papiere des Dienstleisters für die Öl- und Erdgasindustrie von Aussagen des Unternehmenschefs Manfred Kastner in der Zeitschrift "Euro am Sonntag". Dem Manager zufolge spürt das Unternehmen keine Auswirkungen auf das Geschäft durch die Spannungen zwischen Russland und dem Westen. Zudem wolle das Unternehmen die Dividende für das Geschäftsjahr 2013 erhöhen. Die Anteilsscheine des Keramikherstellers Villeroy & Boch (ETR:VIB3) steigen nach einem Zwischenbericht zum ersten Quartal um rund dreieinhalb Prozent.