NEW YORK/PARIS (dpa-AFX) - Das US-Justizministerium will Kreisen zufolge mehr als zehn Milliarden Dollar (7,3 Milliarden Euro) Strafe von der französischen Großbank BNP Paribas (PARIS:BNPP) wegen Verstößen gegen amerikanische Sanktionen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag (Ortszeit) in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf Beamte, die mit dem Fall vertraut seien. Es würde sich um eine der höchsten Strafzahlungen handeln, die eine Bank jemals zahlen musste.
Allerdings dürfte es noch Wochen bis zu einer Entscheidung darüber dauern, schreibt die Zeitung weiter. Auch könne der endgültige Betrag erheblich geringer sein. Die Bank wolle lediglich acht Milliarden Dollar zahlen, hieß es mit Blick auf entsprechende Verhandlungen.
AKTIE RUTSCHT AB
Von Seiten der Bank gab es zunächst keine Stellungnahme. Bei Vorlage des jüngsten Quartalsberichts hatte die BNP darauf hingewiesen, die Bußgelder könnten die bisherigen Rückstellungen von 1,1 Milliarden US-Dollar "weit" überschreiten. Es gebe ein hohes Maß an Unsicherheiten wegen der möglichen Strafe. Am Freitag brach der Kurs der BNP-Aktie zum Börsenstart in Paris um knapp sechs Prozent ein, erholte sich dann aber wieder etwas.
Noch vor Wochen war von möglichen Strafzahlungen von nur fünf Milliarden Dollar die Rede. Das größte französische Geldhaus steht im Verdacht, bei Geschäften mit Staaten wie Iran, Kuba und dem Sudan jahrelang gegen US-Sanktionen verstoßen zu haben.
ZULETZT VIELE STRAFEN
Wegen Verstößen gegen US-Sanktionen hatten US-Aufseher in den vergangenen Jahren bereits Strafen gegen die britischen Banken HSBC (LONDON:HSBA) und Standard Chartered (LONDON:STAN) verhängt. Auch die Deutsche Börse (XETRA:DB1Gn) war wegen ähnlicher Geschäfte ihrer Tochter Clearstream mit einer Zahlung von gut 150 Millionen Dollar belangt worden. Ermittlungen laufen auch noch gegen die Deutsche Bank XETRA:DBKGn).b