(neu: Schlusskurse, Umsatz, Kreditmärkte)
New York, 26. Feb (Reuters) - Der erste Haushaltsentwurf von US-Präsident Barack Obama hat an der Wall Street gemischte Gefühle ausgelöst. Zunächst beflügelte die Aussicht auf weitere Staatshilfen für die Bankenbranche die US-Börsen. Befürchtungen, der Haushalt zehre Unternehmensgewinne auf, drückten die Indizes zu Handelsschluss aber wieder kräftig ins Minus. Zudem trübten schlechte Konjunkturdaten die Stimmung.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte ging mit einem
Abschlag von 1,22 Prozent bei 7182 Punkten aus dem Handel. Im
Verlauf pendelte er zwischen 7173 und 7402 Stellen. Der breiter
gefasste S&P-500-Index<.SPX> verlor 1,58 Prozent auf 752 Zähler.
Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> sank 2,38 Prozent
auf 1391 Punkte. In Frankfurt ging der Dax<.GDAXI> mit einem
Plus von 2,5 Prozent auf 3942 Punkte aus dem Handel.
Erleichterung über die Bilanzen von Allianz
Der erste Haushaltsentwurf in der jungen Amtszeit von Obama
sieht vor, dass US-Bürgern der Zugang zu generischen
Arzneimitteln sowie die Beschaffung von Medikamenten aus dem
Ausland erleichtert werden soll. Dies werde die Umsätze der
US-Konzerne belasten, sagten Marktteilnehmer. Die Aktien von
Merck
Die Aussicht auf weitere Staatshilfen bescherte den
gebeutelten Banktiteln zunächst große Kurssprünge. Obamas
Haushaltsentwurf enthält einen "Platzhalter" für weitere 250
Milliarden Dollar, um notfalls Banken zu unterstützen. Das
schürte die Zuversicht, dass Finanzinstitute einer
Verstaatlichung entgehen könnten, bei der die Aktionäre
schlechter weggekommen wären. Nach einem Bericht, dass die Zahl
von angeschlagenen Instituten im vierten Quartal aber deutlich
angestiegen ist, ließ die Gewinne im Handelsverlauf wieder
deutlich abschmelzen. Die Titel der Bank of America
Zu den Gewinnern gehörten auch die Anteilsscheine des
Technologiekonzerns IBM
Schwache Konjunkturdaten erinnerten die Börsianer zudem
daran, dass eine Erholung der US-Wirtschaft noch immer nicht in
Sicht ist: Die Industrie erhielt im Januar deutlich weniger
Aufträge als Börsianer erwartet hatten und die Zahl der
Arbeitslosen stieg zuletzt ebenfalls überraschend stark.
Schlechte Nachrichten kamen auch aus der gebeutelten
Autobranche: Der angeschlagene Autogigant General Motors
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,49 Milliarden Aktien den Besitzer. 1412 Werte legten zu, 1674 gaben nach und 79 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,36 Milliarden Aktien 956 im Plus, 1675 im Minus und 176 unverändert.
An den US-Kreditmärkten gaben die zehnjährigen Staatsanleihen um 17/32 auf 97-290/32 nach. Sie rentierten mit 2,994 Prozent. Die 30-jährigen Bonds fielen 48/32 auf 96-260/32 und hatten eine Rendite von 3,676 Prozent.
(Reporter: Leah Schnurr; bearbeitet von Kerstin Dörr; redigiert von Christian Rüttger)