LONDON (dpa-AFX) - Der britische Bergbaukonzern Anglo American (FSE:NGL) (ISE:AAL) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr dank eines Sparprogramms seinen Verlust zurückgefahren. Das Minus summierte sich aber immer noch auf 961 Millionen US-Dollar, wie der Konzern am Freitag bei der Vorlage vorläufiger Zahlen in London mitteilte. Wie auch im Vorjahr fielen milliardenschwere Abschreibungen auf Minenprojekte an, vor einem Jahr war der Verlust mit knapp 1,5 Milliarden Dollar aber noch weitaus höher. Trotz einer gestiegenen Produktion vieler Rohstoffe konnten die Briten 2013 den Preisdruck vielfach nicht kompensieren. Der Umsatz stieg daher nur leicht um ein Prozent auf 33,1 Milliarden Dollar.
Wegen der weiterhin verhaltenen Nachfrage bei vielen Rohstoffen schrieben die Briten im vergangenen Jahr 1,9 Milliarden Dollar auf Minenprojekte ab. Darunter eine Nickelmine in Brasilien und ein Kupferprojekt in Peru.
Der Gewinn vor Sonderposten fiel um 7 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar. Analysten hatten aber im Schnitt mit einem noch größerem Rückgang gerechnet. Wie Anglo weiter mitteilte, legte der operative Gewinn vor Sonderposten und Neubewertungen, der auch die zurechenbaren Gewinne der Töchter beinhaltet, um 6 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar zu. Für 2013 soll eine stabile Dividende von 0,85 Dollar je Aktie ausgeschüttet werden.
Nach einem jahrelang anhaltenden Rohstoff-Boom kämpfen Konzerne wie Anglo, Rio Tinto oder auch BHP Billiton mit niedrigeren Preisen und starken Schwankungen. Anglo American-Chef Mark Cutifani will den Konzern daher effizienter aufstellen und Kosten sparen. Erste Erfolge konnte er bereits verbuchen: Die Marge bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg nach vorläufigen Zahlen 2013 um zwei Prozentpunkte auf 29 Prozent.
Anglo American ist breit aufgestellt und fördert zahlreiche Rohstoffe - darunter auch Kupfer. Unter anderem gehört ihm auch das Diamantenunternehmen De Beers. 2013 profitierte Anglo in dem Geschäft von einer größeren Nachfrage sowie gestiegenen Preisen. Auch die Produktion von Kupfer zog deutlich an.