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Irakische Armee - Peschmerga wieder auf Positionen von 2014

Veröffentlicht am 18.10.2017, 13:15
© Reuters. Kurdish Peshmerga fighters are seen in Karez area, west of Mosul

Bagdad (Reuters) - Die kurdischen Peschmerga-Kämpfer im Nordirak haben sich nach Informationen aus Militärkreisen wieder auf ihre Positionen vom Juni 2014 zurückgezogen.

Die entspricht in etwa den Grenzen des kurdischen Autonomiegebiets. "Mit dem heutigen Tag wurde die Uhr wieder auf 2014 zurückgestellt", sagte ein ranghoher Kommandeur der irakischen Armee am Mittwoch. Er wollte namentlich nicht genannt werden. Zuvor hatten die Streitkräfte die Einnahme der von Kurden kontrollierten Gebiete in der nördlichen Provinz Ninive bei Mossul gemeldet. Die Peschmerga-Kämpfer hätten die Region vor dem Eintreffen der irakischen Soldaten verlassen, erklärte die Armee. Zu den übernommenen Stellungen gehört den Angaben zufolge auch die Mossul-Talsperre, die rund 40 Kilometer nördlich der Metropole liegt. Sie dient der Strom- und Wasserversorgung großer Gebiete am Tigris und war zeitweise in der Hand der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS).

KURDEN HATTEN GEBIETE IM KAMPF GEGEN IS EROBERT

Deutschland und andere westliche Staaten unterstützten die Peschmerga-Truppe im Kampf gegen die IS-Miliz, bei dem sie das Einflussgebiet der Kurden weit über ihre Autonomieregion im Norden Iraks ausgedehnte. Dabei eroberten sie auch die Ölstadt Kirkuk, die von den Kurden beansprucht wird, aber nicht zu ihrem Autonomiegebiet gehört. Ende September stimmten die Kurden in einem Referendum für die Unabhängigkeit und verärgerten damit die Zentralregierung in Bagdad, die das Referendum ablehnte. Diese entsandte daraufhin die Armee in die von den Kurden kontrollierten Gebiete um Mossul und Kirkuk. Offenkundig auch auf Druck ihrer Unterstützerländer zog sich die Peschmerga weitgehend kampflos zurück. Die deutschen Soldaten dort stellten wegen der unsicheren Lage vorübergehend ihre Ausbildungstätigkeit ein.

© Reuters. Kurdish Peshmerga fighters are seen in Karez area, west of Mosul

MINISTERIN: DEUTSCHLAND POCHT AUF EINHEIT IRAKS

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen forderte beide Seiten zu Verhandlungen auf. Deutschland spreche in Abstimmung mit seinen Verbündeten sowohl mit den Kurden als auch mit der Regierung in Bagdad, sagte sie in Berlin. Die Bundesregierung habe bei den Waffenlieferungen und der Ausbildungshilfe für die Peschmerga stets auf die Einheit des Landes gepocht: "Wir haben von Anfang an unmissverständlich deutlich gemacht, wie unsere Verbündeten auch, dass uns an der Einheit des Irak gelegen ist, und dass dieses wichtig ist für die Versöhnungsarbeit, die nach dem erfolgreichen Kampf gegen den IS und zum Wiederaufbau des Iraks unverzichtbar ist."

Das Mandat für die Bundeswehrsoldaten im irakischen Kurdengebiet soll ebenso wie die anderen Auslandsmandate zum Jahresende um drei Monate verlängert werden. Die Bundesregierung stellte dafür am Mittwoch die Weichen.[nL8N1MS50P] Das Parlament muss dies aber noch bestätigen. Eine erste Beratung dazu werde im November stattfinden, sagte der SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider. Wie die SPD-Fraktion zu dem Irak-Mandat entscheide, sei noch völlig offen.

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