Berlin, 05. Mai (Reuters) - Die deutschen Dienstleister kommen aufgrund der Corona-Restriktionen nicht von der Stelle. Der Einkaufsmanagerindex fiel im April um 1,6 auf 49,9 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Mittwoch zu seiner monatlichen Umfrage unter Hunderten Unternehmen mitteilte. Erst ab 50 signalisiert das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer ein Wachstum. "Die weitere Verschärfung des Lockdowns bremste die zaghafte Erholung im Dienstleistungssektor spürbar aus", sagte Markit-Ökonom Phil Smith. "Es kam zu erneuten Rückgängen in den verbrauchernahen Branchen." Der Index, der Industrie und Dienstleister zusammenfasst, fiel auf 55,8 Punkte von 57,3 Zählern.
Inmitten der dritten Corona-Welle war das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Januar bis März um 1,7 Prozent geschrumpft. Davon war besonders der private Konsum betroffen, während die Warenexporte die Konjunktur stützten. Die Wirtschaft der Euro-Zone insgesamt schrumpfte dagegen nur um 0,6 Prozent.
Im Euro-Raum stieg das Barometer für den Servicesektor im April um 0,9 auf 50,5 Punkte. Der Index für die gesamte Privatwirtschaft - also Dienstleister und Industrie zusammen - kletterte um 0,6 auf 53,8 Zähler und damit auf den höchsten Stand seit Juli 2020. Die Daten belegen nach Worten von Markit-Chefökonom Chris Williamson, "dass die Euro-Zone im zweiten Quartal 2021 den erneuten Konjunktureinbruch hinter sich lassen wird".