London (Reuters) - Der nahende Brexit setzt einer Umfrage zufolge dem lange boomenden Immobilienmarkt in London zu.
Die Häuserpreise dürften in diesem und im nächsten Jahr sinken und könnten sogar einbrechen, wenn es zu einem britischen EU-Austritt ohne Anschlussvereinbarung kommt, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Reuters-Quartalserhebung hervorgeht. Die rund 30 befragten Branchenexperten erwarten demnach 2018 einen Rückgang von 1,6 und 2019 von 0,1 Prozent. "Mit Zentral-London geht es bergab, weil die traditionellen Käufer aus dem Ausland wegbleiben und die Menge der Käufer abnimmt", sagte Tony Williams von der Immobilienberatung Building Value. "Ein ungeordneter Brexit wird diesen Trend verschärfen."
Ray Boulger vom Hypothekenmakler John Charcol warnte: "Kurzfristig wird sich die zusätzliche Unsicherheit überproportional auf London auswirken, so dass der Wert einiger Immobilien, insbesondere hochwertiger Immobilien, weiter sinkt." Die Gefahr einer kräftigen Preiskorrektur bis Ende 2019 wird in der Umfrage im Schnitt mit rund 30 Prozent angesetzt. Dennoch halten Experten die Häuserpreise in der britischen Hauptstadt weiter für überteuert.
Großbritannien will Ende März 2019 aus der EU austreten. Die Verhandlungen darüber kommen allerdings nur stockend voran. Dies schürt Sorgen, dass es zu einem ungeordneten Brexit mit schweren Folgen für die Wirtschaft kommen könnte. Investoren zögern daher mit Engagements auf der Insel.