Berlin, 25. Feb (Reuters) - Der anhaltende Lockdown hat den Umsatz der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland im Januar nach acht Anstiegen in Folge einbrechen lassen. Industrie, Bau, Handel und Dienstleister nahmen zusammen 8,6 Prozent weniger ein als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Seit dem Tiefpunkt im April 2020 war der Umsatz kontinuierlich gestiegen - zuletzt im Dezember um 3,9 Prozent. Inzwischen liegt er wieder um 3,7 Prozent unter dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.
Die Entwicklung signalisiert ein mögliches Schrumpfen des Bruttoinlandsproduktes im laufenden ersten Quartal. Die Ökonomen der Deutschen Bank (DE:DBKGn) gehen davon aus, dass es um 2,0 Prozent zum Vorquartal zurückgehen wird. Ende 2020 hatte es noch zu einem Plus von 0,3 Prozent gereicht, da steigende Exporte und Bauinvestitionen den Rückgang beim privaten Konsum mehr als wettmachten.
Der Frühindikator für den Konjunkturverlauf der gewerblichen Wirtschaft wird aus den monatlichen, allerdings noch unvollständig vorliegenden Umsatzsteuervoranmeldungen ermittelt. Er ermöglicht dadurch frühzeitige Aussagen zur Umsatzentwicklung, noch bevor die amtlichen Ergebnisse aus den Erhebungen nach Wirtschaftsbereichen vorliegen. Die Daten werden um Saison- und Kalendereffekte bereinigt, nicht jedoch um Preiseffekte.