Investing.com - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im August überraschend deutlich eingetrübt. Das Konsumklima der Universität Michigan fiel um 11 Punkte auf 70,2 Punkte. Dies teilte die Universität am Freitag in Michigan mit. Der Indikator befindet knapp auf dem tiefsten Stand seit Dezember 2011. Volkswirte hatten hingegen mit einem unveränderten Wert von 81,2 Punkte gerechnet.
Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen haben sich im August deutlich verschlechtert.
Das von der Universität Michigan (University of Michigan) erhobene Verbrauchervertrauen beschreibt das Vertrauen der US-Bürger in die konjunkturelle Entwicklung. Der Index gilt als Frühindikator für die Verbraucherausgaben und kann konjunkturelle Wendepunkte anzeigen.
Schuld daran sei Richard Curtin, Chefökonom der Umfrage, zufolge das Wiederaufleben der Pandemie. Die Verbraucher fürchten, dass sich die Wirtschaft in den kommenden Monaten wieder abschwächen könnte, "aber der außerordentliche Anstieg der negativen Wirtschaftseinschätzungen spiegelt auch eine emotionale Reaktion wider, die hauptsächlich auf die enttäuschte Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie zurückzuführen ist“, schrieb er zu den Daten.
Die Inflationserwartungen der Verbraucher für das nächste Jahr sind von 4,7 Prozent im Juli auf 4,6 gesunken. Problematisch ist dabei nur, dass die längerfristigen Inflationserwartungen wieder angezogen haben. Sie stiegen von 2,8 Prozent auf 3,0 Prozent (der höchste Stand seit Oktober 2013), was der Federal Reserve (Fed) laut Capital Economics Sorge bereiten könnte.
"Obwohl die Verbraucherpreisdaten dieser Woche ein Abklingen des anfänglichen "vorübergehenden" Inflationsanstiegs erkennen ließen, ist der Anstieg der längerfristigen Inflationserwartungen ein weiteres Zeichen dafür, dass der erhöhte Preisdruck länger anhalten könnte, als die meisten Fed-Vertreter zu glauben scheinen", schrieb Andrew Hunter, US-Ökonom bei Capital Economics.